Auch Jesus ist ein Sprengmeister
Die letzten Minuten des 45 Meter hohen Sprecherhofs: Eine Sanduhr wird auf die Mauer projiziert. Immer wenn sie abgelaufen ist, dreht sie sich wieder. Zum Gaudi der Hunderten von Schaulustigen. Dann erschallt ein Warnton. Die Sanduhr dreht weiter. Mehrere Minuten. Bis zu den nächsten Hornstössen. Ein Countdown wird auf die Wand geblendet. Die Menge zählt mit. Leiser als erwartet detonieren die 1500 Sprengladungen. Schnell und spektakulär kracht das alte Rockwell-Gebäude in sich zusammen. Gleichzeitig mit dem Einsturz türmt sich eine Schuttwolke auf, die sich langsam aber stetig verzieht.
Die Sprengung ist günstiger als ein Stock-für-Stock-Rückbau. Nun soll auf dem Areal ein neues Hochhaus gebaut werden.
Sprengmeister Jesus
Der Abriss im Mittelland ist ein perfektes Bild für das Wirken von Jesus. Das innere Leben kann so trist und traurig sein, wie der kahle Sprecherhof. Es kann einem verwirkt vorkommen. Leer. Sinnlos. Belastet.
Spirituell gesehen, sprengt Jesus die innere Ruine weg. Durch das Hinwenden zu ihm. Und aus dem Trümmerfeld baut er etwas Neues auf. In der Bibel erklärt er seine «Sprengung», die er in Menschenleben wirkt, mit diesen Worten: «Das Alte ist vergangen, es ist etwas ganz Neues geworden.»
Schutt wegräumen
Die innere Befreiung kann umgehend geschehen. Heilung beginnt. Es muss nicht heissen, dass nach wenigen Sekunden alles wunderbar ist. Es kann noch Staub vom Abriss in der Luft liegen. Vielleicht liegt noch der Schutt von Verletzungen am Boden.
Doch das neue Leben beginnt. Stein für Stein. Etage für Etage.
Datum: 08.03.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch