Mit Krebspatienten auch über das Ende reden
Darauf haben Referenten bei der Jahrestagung der Fachgruppe «Christen in der Pharmazie» Mitte April im thüringischen Brotterode aufmerksam gemacht. Wie die Fachärztin Sonja Küster ausführte, kämpfen viele Patienten mit der Sinnfrage oder suchen Ursachen für ihre Krankheit: «Oft gibt es auf diese letzten Fragen keine Antwort.» Trotz aller Forschungserfolge sei vieles an der Krebsentstehung nach wie vor unklar. Warum und wann sich welcher Teil des Erbgutes verändere und zu einem krebsauslösenden Gen mutiere, könne nicht vorhergesagt werden.
Nach ihrer Beobachtung werden die religiösen Bedürfnisse von Patienten, bei denen der Krebs nicht mehr heilbar sei, auf ihrer letzten Wegstrecke zunehmend wichtiger. Küster ermutigte dazu, mit Patienten über ihren Glauben und auch ganz bewusst über das Ende zu sprechen. Die durch die Erkrankung begrenzte Lebenszeit mache diese umso wertvoller: «Diesen Wert gilt es zu entdecken.» Viele Angehörige bedauerten nämlich später, dass sie zu wenig geredet haben. «Aber gegen die Angst der Seele hilft nur die Liebe Gottes, die er uns ins Herz geben will», so die Medizinerin.
Die Tagung der Fachgruppe «Christen in der Pharmazie» findet seit 1993 jährlich statt. Sie wird von einem ehrenamtlichen Team von Apothekerinnen und Apothekern vorbereitet und gehört zum Netzwerk der Akademiker-SMD (Studentenmission in Deutschland) in Marburg.
Datum: 25.04.2013
Quelle: idea