Atomkraftausstieg

Deutsche Energiewende Hoffnungszeichen für japanische Christen

Der Ausstieg Deutschlands aus der Atomkraft ist nach Ansicht des Berliner evangelischen Bischofs Markus Dröge ein Hoffnungszeichen für die japanische Anti-Atomkraft-Bewegung.
Fukushima 2011

Es sei ein Zeichen der Hoffnung für die Japaner, «dass dieser Grundsatzbeschluss zur Abkehr von der Atomkraft bei uns letztlich doch getroffen wurde», sagte Dröge gegenüber dem Evangelischen Pressedienst. Die japanische Partnerkirche der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) habe eine klare politische Positionierung gegen Atomkraft. Dröge erklärte, er habe zwar nicht den Eindruck, dass ein Ausstieg aus der Atomkraft derzeit in Japan eine Mehrheit finde. Die Situation erinnere ihn jedoch an die frühen 80er Jahre in Deutschland, als sich Christen gegen Atomkraft engagiert hätten, es aber noch keinen politischen Konsens dazu gab.

Zur evangelischen Kyodan-Kirche gehören rund 100‘000 Mitglieder. Dröge besuchte die evangelischen Christen im Rahmen seiner zweiwöchigen Reise durch Ostasien. Dabei traf er mit Mitarbeitern und Bewohnern eines Heims für Jugendliche 80 Kilometer vom Katastrophenort Fukushima entfernt zusammen. Dröge sagte, in der Region bemühten sich nach wie vor alle, möglichst viel im Haus zu sein und sich nicht zu lange draussen aufzuhalten. «Wir haben auch gemerkt, dass die Atomkatastrophe ein Thema ist, über das man in Japan nicht gern spricht», ergänzte Dröge. «Es ist angstbesetzt und man möchte auch die Jugendlichen nicht ständig damit konfrontieren.»

Die Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima im März 2011 löste international Entsetzen aus und sorgte wesentlich für den deutschen Beschluss zur Energiewende. Infolge eines Erdbebens und nachfolgenden Tsunamis wurden damals Teile des Atomkraftwerks von Fukushima zerstört und Strahlung freigesetzt.

Datum: 03.07.2013
Quelle: Epd

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