Paparazzi jagen Déborah Rosenkranz

Déborah Rosenkranz konnte
Sie verschliesst die Augen nicht – die Sängerin aus Konstanz engagiert sich für Gewaltprävention.
Ein Herz für Afrika: Déborah Rosenkranz sammelt für das Hilfsprojekt ihres Vaters.
«True original!» heisst das nächste Album der Sängerin.

Die Sängerin Déborah Rosenkranz geriet ins Blitzlicht-Gewitter von Paparazzi. Man wollte ihr eine Affäre anhängen.

Prominente Musiker besuchten nach einem Auftritt noch eine sogenannte «Aftershow-Party». Mit dabei war die Sängerin Déborah Rosenkranz. Um sich die Fahrtkosten zu teilen, sei sie nach dieser Feier mit einem anderen Musiker zusammen im gleichen Taxi zum Hotel gefahren. Paparazzi passten die beiden ab.

Jener andere Musiker sei ziemlich bekannt; Rosenkranz wolle darum seinen Namen nicht nennen. – Livenet.ch sprach mit der Sängerin über den Vorfall sowie über das Afrika-Projekt ihres Vaters und ihr neues Album, bei dem mehrere «Söhne Mannheims» mitmachen.

Livenet.ch: Déborah Rosenkranz, unlängst waren Paparazzi hinter Ihnen her. Was ist geschehen?
Déborah Rosenkranz: In diesem Geschäft ist es leider so, das man eher nach Skandalen sucht als nach schönen Berichten ... Ich war auf einer Aftershow-Party mit Promis wie Monrose und Bushido. Da wurde ich gesehen, als ich mit einem dieser Promis die Party gemeinsam verliess und auch noch mit ihm ins Taxi stieg, um ins Hotel zu fahren.

Überall standen diese Fotografen; erst da wurde mir bewusst, dass ich einen grossen Fehler begangen hatte. Das war ja gefundenes Fressen für die Medien ... «Déborah fährt nach Aftershow-Party mit ...* ins Hotel.»

Wie haben Sie sich danach gefühlt?
Grauenhaft ... . Ich bin unter Tränen nach Hause gefahren, weil ich ja gerade in der säkularen Szene als Christ bekannt bin. Ich wollte eben nicht, dass man mich jetzt damit fertigmacht. Dann bekam ich Anrufe von verschiedenen Agenturen, die von mir ein Statement zu der Story wollten.

Vor meinen Augen standen schon die schlimmsten Zeitungsberichte. Auf einmal hab ich alle Stars verstanden, die unter solchen Verleumdungen zusammenbrechen. Die Macht der Medien ist enorm! Im Endeffekt sind wir doch alle nur Menschen, die solche Aussagen sehr persönlich nehmen ...

Zwei Tage lang habe ich mich in meinem Zimmer verkrochen und nur noch geweint, bis mein Vater meinte: «Déborah, hier wird nicht deine Story zerstört; es ist nach wie vor Gottes Story. Hör auf, dich selbst zu bemitleiden, und fang an zu beten.» Das machte ich dann auch. Es tut richtig gut, wenn einen andere wieder auf die Beine stellen.

In der Hauptagentur ist dann eine sehr einflussreiche Person aufgestanden und hat gemeint: «Ich kenne Déborah. Sie ist ganz anders und würde so etwas nie tun. Ich möchte nicht, dass irgendwas Schlechtes veröffentlicht wird ...» – Da soll noch mal einer sagen, dass Beten keine Berge versetzt!

Wie haben Sie das Ganze verarbeitet?
Die Story verfolgt mich nach wie vor; ich werde überall darauf angesprochen. Manche finden sie sogar toll; für die wäre es «eine Ehre, wenn sie ... » – traurig, aber wahr.

Gleichzeitig hab ich auf diese Weise eine super Plattform bekommen, um über die wahren Werte und Gottes Ideale zu sprechen. Aber ich habe auch gelernt, vorsichtiger zu sein, wenn ich mich auf solche Events begebe.

Ein ganz anderes Thema: Zwei Musiker der «Söhne Mannheims» spielen auf Ihrem neuen Album mit ...
Mittlerweile sind es sogar schon drei «Söhne». Wir haben den grössten Spass im Studio, die Jungs sind klasse, menschlich wie auch musikalisch. Ich sag sogar wichtige Termine ab, nur um bei den Aufnahmen mit dabeisein zu können!

Was darf man schon über Ihr neues Album wissen?
Es wird im August erscheinen ... das ist schon mal wichtig! (grinst)

Wir arbeiten schon ein rechtes Weilchen dran, weil wir wirklich das Beste rausholen möchten. Gott hat mir unglaubliche Türen in die Welt geöffnet, und ich bin ja bald mehr dort unterwegs als in Gemeinden.

Das Album wird alles beinhalten, was mir gefällt und was ich lebe: von fetzigen Songs mit ehrlichen klaren Texten über ein paar Liebeslieder und meinen Song «I give my life». Alles unverfälscht, wie der Titel schon sagt: «True original!»

Können Sie einen Song vorstellen, der Ihnen besonders wichtig ist?
Meine Hauptaussagen sind: Du musst nicht jemand anders sein. Sei echt und trau dich was! Versuche nicht, in irgendein Schema zu passen! Dies ist mir nach meiner ersten Erfahrung mit dem Management sehr wichtig. Sie wollten aus mir ein neues Produkt machen!

Sehr speziell ist der Song «I give my life». Darin geht es um die Phase, in der ich mich von Gott abgewandt und mein Leben selbst in die Hand genommen hatte. Ich war damit komplett gescheitert. Dieser Song ist aus tiefer Reue entstanden.

Auf dem Album widme ich ihn Sarah Henselman. Sie war von dem Lied tief berührt. Eine Woche später, mit grade mal 17 Jahren, kam sie ums Leben. Das zeigt, es kann morgen schon zu spät sein. Wir sollten also besser heute schon unser Leben festmachen und es in Gottes Hände legen.

Bei ihrer Beerdigung hab ich vor fast tausend Schülern und Eltern gesungen. Ich durfte auch mein Zeugnis geben und erleben, dass viele Teenies vor dem Grab ihr Leben Jesus übergaben ... Mehr muss ich zu dem Song nicht sagen, oder?

Ihr Vater baut in Westafrika, in Burkina Faso, eine Schule auf ...
Die Armut dort ist extrem. Dort, wo mein Vater ist, geht sonst fast keiner hin; es heisst, «dort ist es zu schwierig, und man kann nicht mehr helfen». Aber meinem Vater ist es ein tiefes Anliegen, dort eine Schule zu bauen, später ein Kinderheim, und dann Evangelisationen abzuhalten. Er liebt die Menschen dort und gibt sie nicht auf. Selber war ich bisher noch nicht dort; ich hab im Moment zu viele Termine.

Aber bei Auftritten und Wohltätigkeitskonzerten sammle ich dafür Geld und geb es meinem Vater mit. Ich weiss ja genau, dass es ankommt. Die Leute dort sterben unter unseren Augen. Mit den acht Euro, die wir fürs Kino ausgeben, könnte man dort ein Menschenleben retten ...

Wie weit ist dieses Projekt schon gediehen?
Das Wichtigste sind im Moment einfach die Finanzen. Mein Vater fliegt mit einem Team von Freiwilligen regelmässig hin; jeder ist in dem Team willkommen. Er unterstützt die Bauarbeiten vor Ort, hält Konferenzen und geht mit den Menschen Reis einkaufen, damit sie erst mal mit dem Nötigsten versorgt sind. Wir wollen im nächsten Jahr mit unserer Band hinfliegen und dort im Stadion evangelisieren. Die Menschen sind bereit für Jesus.

Wie sieht Ihre musikalische Zukunft aus?
Im September fliege ich erstmals nach Südafrika und produziere dort mit einem Kinderchor ein Album. Das Schöne ist: Sie wollen unbedingt, dass ich als einzigen deutschen Song «Komm zu Jesus» singe! Im Dezember werden wir dann in deutschen Grossstädten Konzerte geben.

Mein aktuellstes Projekt ist «Stars gegen Gewalt» mit dem Lied «Feel the Power». Es stammt von Michael Stahl, einem früheren Leibwächter vom Papst, Mohammed Ali und anderen. Er hatte das Anliegen, in Schulen über Gewaltprävention zu sprechen. Darum schrieb er diesen Song. Er hat damit so viele Menschen berührt, dass wir ihn jetzt im Studio aufgenommen haben. Am 19. Juli werde ich ihn zur Einweihung des Gerd-Müller-Stadions in Nördlingen singen.

* Das Stadion im Rieser Sportpark in der schwäbischen Stadt Nördlingen wird umgetauft. Vom 19. Juli 2008 an heisst es «Gerd-Müller-Stadion». Der deutsche Meister FC Bayern München tritt an diesem Tag zu einem Freundschaftsspiel gegen Gerd Müllers ersten Verein TSV Nördlingen an – vor geschätzten 12.000 Besuchern.

Datum: 07.07.2008
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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