Potraits

Mehr Beachtung für christliche Kunst und Kultur

Was hat sich 2009 in der christlichen Kreativ-Szene getan? Und wohin will sie sich im neuen Jahr entwickeln? Wir haben drei Kulturschaffende um einen Rück- und Ausblick gebeten.
Peter Wild
Sibylle Schlegel
Beat Rink

Peter Wild von «Die Wildlinge»

Die Wildlinge, das «Pantomimen- und Komikerduo mit Tiefgang», haben in den letzten rund 20 Jahren um die 1000 Auftritte im In- und Ausland absolviert. So etwa auch im «Benissimo» oder am Humorfestival Arosa. Peter Wild erhielt dieses Jahr die Kündigung seiner Stelle als Grafiker. Dies hat ihn wachgerüttelt und motiviert zugleich, ein neues Stück zu schreiben und wieder mehr in die künstlerische Arbeit zu investieren. Da sein langjähriger Bühnenpartner Alexander Zimmerling seinerseits eine neue Beschäftigung fand, werden sie sich per Mitte 2010 freundschaftlich trennen.

Peter Wild arbeitet an einem Soloprogramm, welches im Januar im privaten Rahmen erstmals aufgeführt werden soll. Das Programm beinhaltet alltägliche Szenen wie «beim Zahnarzt» oder «der Hundehalter» wie auch bereits bestehende kurze Sequenzen. Viel Pantomime (obwohl nicht im Trend) kommt darin vor, aber auch tiefergreifende Inhalte wie über die Schöpfung oder das Lebensgewinde sowie ein paar Lieder (eventuell mit Gitarrist) sind geplant. Das Programm soll so daherkommen, dass christliche Kirchen problemlos Gäste mitbringen können, ohne diese vor den Kopf zu stossen. Und es soll einen Beitrag dazu leisten, dass Kunst in der Christenheit noch mehr Beachtung erhält. Und um den oft gehörten Spruch «Bühnen sind kein Missionsfeld»  endgültig ins «Reich der Fabeln» zu verbannen. Ab Mitte oder Herbst 2010 sollte die neue Webseite www.peterwild.ch aufgeschaltet sein.

Weitere Infos: www.wildlinge.ch

Sibylle Schlegel von «TheArtBeat»

Das Künstlerensemble «theartbeat» verbindet künslerische Ausdrucksformen wie Pantomime, Theater, Bewegunstheater, Tanz und Musik. Kopf des Ensembles ist die St. Gallerin (in Köniz wohnhafte) Sibylle Schlegel. Als Highlight 2009 bezeichnet sie die Tournee im Oktober und November mit 6 (teilweise 7) internationalen Künstlern. Während vier Wochen gaben sie in der Schweiz und Deutschland 15 Auftritte. Das Programm bestand aus diversen Kurzstücken, ein Mix aus Comedy und Drama mit humorvollem Tiefgang.

Dabei wurden sowohl alltägliche Themen wie «gesellschaftliche Werte» oder «Max Lucado» wie auch biblische Geschichten künstlerisch verarbeitet. Ein weiterer Höhepunkt war die Teilnahme am Pantomimenfestival in Dresden. Wertvoll waren gemäss Sibylle Schlegel auch die vielen Seminare im kleinen Rahmen mit dem persönlichen Austausch mit Teilnehmern. Sowie eine Auseinandersetzung im Frühling im Haus «Davidherz» in Bern zum Thema «die Bibel und Kunst».

Fürs 2010 plant «theartbeat» erneut themenorientierte Seminare, Auftritte in Kirchen und die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern. Besonders am Herzen liegt Sibylle Schlegel eine Produktion über die Königin Esther aus der Bibel, mit Theater, Tanz und Pantomime. Mit ihrer konsequenten Umsetzung von Gottes Willen fasziniert sie Schlegel, welche in der Vorbereitung von Esther auf die Begegnung mit dem König eine Parallele zur heutigen Zeit sieht.

Weitere Infos: www.theartbeat.ch

Beat Rink von «CRESCENDO» und «ARTS+»

Ein Höhepunkt war das «Crescendo Sommerinstitut der Künste» in Ungarn. Es kamen 270 Studenten und Dozenten aus aller Welt, sogar aus Asien und Amerika. In den Meisterkursen, einer Opernaufführung und verschiedenen Aufführungen konnten die Musik- und Theaterstudenten ihr Können an den Tag legen. Wichtiger jedoch war für uns, dass gegen dreissig Teilnehmer den Weg zum Glauben fanden und sich auch sonst geistlich viel bewegte. Wir freuen uns auf das nächste Sommerinstitut im August 2010.

Wir haben mit einem neuen Arbeitszweig unter Jazz-Musikern begonnen. «Crescendo Jazz» führte gleich zu Beginn eine Reihe von zehn Jazz-Gottesdiensten in der Berliner Gedächtniskirche durch - mit einer grossen Resonanz. Im kleinen Rahmen starteten wir mit ersten Jazzmusiker-Treffen und mit einem intensiven internationalen Networking. Vor allem haben wir gemerkt: In der Jazz-Szene braucht es eine christliche Bewegung!

Ein dritter Akzent lag auf dem Engagement in Rumänien. Wir beteiligten uns an einem grossen Projekt mit Haydns Oratorium «Die Schöpfung» und führten unsere internationale Jahreskonferenz in Brasov durch. Crescendo wird nun in verschiedenen rumänischen Städten aktiv.

Weitere Infos: www.crescendo.org

Das Kulturfenster im März ist bestimmt DER jährliche Höhepunkt von Arts+. Im Zentrum stand im 2009 die Popmusik mit der Vergabe des PrixPlus an Matthias Heimlicher (Musiker und Produzent) und Andreas Hausammann (Musiker und Beauftragter für Popularmusik der Landeskirche St.Gallen). Besonders erfreulich war die rege (pastorale) Teilnahme an Workshops, etwa zum Thema «Kunst und Kirche».

Der «Kirchen-Kulturmonat» im März erlebte eine verstärkte Nachfrage. Mehr Gemeinden als im Vorjahr luden Künstler ein, einen Gottesdienst (mit-)zu gestalten. Dieser Aufwärtstrend bestärkte uns in unserem Anliegen, den «Kirchen-Kulturmonat» jährlich zu lancieren.

Im Mai fand eine wichtige Tagung auf dem Schloss Mittersill in Österreich statt. Rund 60 Vertreter christlicher Kulturinitiativen und Künstler kamen zusammen, um über wichtige Fragen im Themenbereich von «Kunst und Christentum» zu diskutieren. Die Tagung war der Anstoss zu einer neuen Initiative: Arts+ in anderen europäischen Ländern bekannt zu machen und zur Nachahmung zu empfehlen. Wir träumen davon, dass christliche Kulturinitiativen und Kulturschaffende künftig in vielen Ländern zusammenspannen und sich gegenseitig fördern und segnen!

Weitere Infos: www.artsplus.ch

Autor: Rolf Frey

Datum: 04.01.2010
Quelle: Livenet.ch

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