Abrisspläne in Jerusalem

Umstrittener Bibelpark soll gebaut werden

Der Bibelpark in Ostjerusalem wird in dem überwiegend arabischen Stadtteil Silwan jetzt doch gebaut. Israels Ministerpräsident Netanjahu hatte 2010 das umstrittene Projekt noch gestoppt.
Umstrittener Jerusalemer Stadtteil Silwan

Die Pläne der Stadtverwaltung in Jeruslaem sehen vor, dass die vom Abriss betroffenen Familien umgesiedelt werden. Nach israelischen Angaben seien die Häuser in diesem Gebiet illegal gebaut worden. Weil dort Palästinenser wohnen, war das Projekt zurückgestellt worden. Die Anwohner hatten heftig dagegen protestiert.

Eine israelische Bauplanungskommission gab jetzt eine Erklärung ab. Darin wird bestätigt, dass der Ausbau des 5‘000 Quadratmeter grossen Touristenkomplexes in dem arabischen Teil Jerusalems beschlossene Sache ist.

Touristenmagnet

Man hofft auf Tausende von Touristen, die sich hier umsehen und auch Geld ausgeben sollen. Davon würden auch die arabischen Einwohner profitieren, wird argumentiert. Der Park gehört zum sogenannten «Königsgarten»-Projekt. Dort sollen archäologische Ausstellungshallen, Konferenzräume, Souvenirläden und eine Cafeteria errichtet werden.

Das Stadtviertel Silwan grenzt an die Altstadtmauer und ist eine «umkämpfte» Gegend. Die Palästinenser sehen Ostjerusalem als die Hauptstadt ihres zukünftigen Staates. Israel betrachtet Jerusalem als seine «ewige und unteilbare» Hauptstadt.

Das Viertel Silwan im arabischen Ostteil von Jerusalem liegt direkt hinter dem Felsendom. Der Überlieferung nach soll König Salomo hier vor rund 3‘000 Jahren das Hohelied komponiert haben.

Webseite:
Bibelpark im arabischen Jerusalem

Datum: 28.02.2012
Autor: Bruno Graber
Quelle: Livenet / israelnetz / haGalil

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