«Ich bin fasziniert von dem was Jesus tat»
Anja Lehmann: Ein Weihnachtsalbum aufzunehmen, war ein lang gehegter Traum! Ich liebe Weihnachten! Und die Musik, die dieses grossartige Fest jeweils begleitet, spricht mich gerade deshalb sehr an, weil sie durch die besonderen Klänge, Arrangements und Texte die Botschaft von Weihnachten und der Jahreszeit so wunderbar widerspiegelt.
Was hat dich dazu bewegt, ein ganzes Album diesem Thema zu widmen?
Vor Weihnachten sind Weihnachtslieder in fast allen Haushalten zu hören, nicht nur in den typisch christlichen Kreisen. Dabei sind viele Weihnachtslieder inhaltlich so klar auf den Kern von Weihnachten hinweisend, dass sie somit zu Trägern der weltbesten Botschaft werden - direkt in die Wohnzimmer der Leute hinein. Mein grösster Wunsch ist es, dass die Kraft dieser Botschaft genau dort auch Menschenherzen berührt und verändert. Dass jede dieser CDs genau dort zu einem Segensgeschenk wird.
Wie kam es zu dem Titel Crystal Clear?
Kristall-klar, das ist manchmal mein Empfinden, wenn ich sehr aufrichtigen Menschen gegenüber stehe. Wenn sie etwas sagen, scheint das klar wie ein Kristall. Als Jesus auf diese Erde kam, hat sich auch eine Klarheit ausgebreitet. Ganz sichtbar als Licht, man denke an den Stern von Bethlehem oder die Engel, aber auch spürbar in der Art wie er anderen begegnete.
Weihnachten ist für mich das Fest des Lichts, welches alles Dunkle und Unklare aufhellt und reinigt. Die Klarheit Gottes in Jesus ist noch mal reiner, schöner und perfekter, als die Klarheit von Menschen. Eben klar wie ein perfekt geschliffener Kristall.
Was erwartet einen musikalisch?
Man hört auf jeden Fall, dass es Weihnachtslieder sind! Viele der Songs sind unter anderem von Orchester oder Streichern begleitet, was das Ganze in eine festliche oder sakrale Stimmung taucht. Aber es sind auch einige Elemente der Gospelmusik dabei, die ja besonders in der Weihnachtszeit boomt. Und viele bekannte, traditionelle Songs bringen einen in eine richtige Vorweihnachtsstimmung.
In einem der Lieder hört man Dich als Kind singen.
Ja, das bin ich als Fünfjährige mit Schweizer Akzent… Das war vor meiner Grundschulzeit, da konnte ich noch nicht so gut Deutsch (lacht).
Bei einem anderen Lied singt deine ganze Familie mit, wie kam’s?
Nein, meine ganze Familie, das wären wohl an die 170 Leute oder so (lacht). Aber wenn es bei uns Familientreffen gibt, dann wird meist auch viel gesungen. Die Familien beider meiner Eltern sind sehr musikalisch, besonders die Geschwister meines Vaters, sie waren 16 Kinder, sind das Singen als grosser Chor gewohnt! Es war schon immer mein Wunsch gewesen, die Familie Lehmann mal als einen offiziellen Chor zusammen zu stellen… leider konnten von den 16 Geschwistern nur acht teilnehmen, aber dafür brachten sie zum Teil ihre Partner und Kinder noch mit, so dass wir schliesslich etwa 25 Sänger waren - und wir hatten eine Menge Spass!
Welches der Lieder ist Dir besonders nahe und warum?
Besonders nahe ist mir eine Zeile aus dem Lied «Auf Heu und auf Stroh». Da heisst es am Ende: «Du gabst uns den Himmel, den Vater zurück». Ich glaube, eins der grössten Leiden unserer Gesellschaft ist die Vaterlosigkeit. Viele Menschen haben als Väter oder Mütter versagt und so stellen die Leidtragenden nun auch Gott als den liebenden Vater sehr in Frage. Oder sie können sich kaum eine Vorstellung davon machen, dass Gott ihnen näher sein will als eine Ideologie der Kirche. Wenn man sich aber die Geschichte vom verlorenen Sohn vor Augen hält, fällt auf, dass der Vater bereits wartete und dem Sohn entgegen rannte, bevor dieser überhaupt sein Versagen vortragen konnte: «ich habe mich an dir versündigt und bin es nicht wert…» und so weiter.
Gott sah unsere Unzulänglichkeiten, unseren Unglauben, aber auch den Schmerz, der uns zugefügt wurde. In Seiner Vorausschau hat er nicht nur den Menschen damals, sondern auch uns und allen, die nach uns noch kommen, den Retter geschenkt. Den Jesus, der uns vorlebt, wer der Vater ist. Den, der uns zeigt, wer Gott ist. Das war ein Akt der Liebe und des Nahens, des Verzeihens, der Wiederherstellung. Bevor einer von uns auch nur auf die Idee kamen, dass wir Hilfe brauchen! Das fasziniert mich! Und ich würde mir wünschen, dass die Leute, die mein Album hören, genau das mit dem Herzen verstehen - und dass diese Nachricht ihr Leben komplett zum Besten verändert!
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Anja Lehmann: Crystal Clear (Weihnachtsalbum)
Datum: 06.11.2011
Autor: Miriam Hinrichs