Popularmusik begeisterte 220 Sänger
«Ich habe viele positive Rückmeldungen auf den Thurgauer Singtag erhalten», sagt Oliver Wendel, Kirchenmusiker aus Weinfelden und Leiter des Projekts «Popularmusik». «Viele Leute sind durch die Lieder persönlich berührt worden.» 220 Personen, darunter viele ältere Gesichter, aber auch Familien mit Kindern, nahmen am ersten Thurgauer Singtag für kirchliche Popularmusik im evangelischen Kirchgemeindehaus Kreuzlingen teil. Das waren 40 mehr als erwartet. Pfarrer Wilfried Bührer, Kirchenratspräsident der Evangelischen Landeskirche Thurgau, sprach von einem «wirklich rundum geglückten Erlebnis», wie die «Thurgauer Zeitung» vom 21. Februar schreibt.
Moderne, tolle Lieder
Der Thurgauer Singtag verband Jung und Alt miteinander. Die zwölf modernen Lieder, die eine Spurgruppe ausgewählt hatte, kamen mit ihren zeitgemässen Texten beim Publikum gut an. Nach dem Kennenlernen und Proben der Lieder folgte in einem zweiten Teil ein offener Singgottesdienst mit Band und Liturgie. «Der Singtag hat mir sehr gut gefallen und mich neu inspiriert für den Gottesdienst», schrieb ein Teilnehmer nach dem Anlass. Positiv aufgefallen sind «die tolle Liederauswahl und die gute Aufbereitung». «Der professionell organisierte Anlass hat mich sowohl musikalisch als auch geistlich überzeugt», so eine weitere Besucherreaktion. Und auch Wendel denkt gerne an den Singtag zurück: «Ich bin wieder neu motiviert für meine vernetzende Arbeit als Kirchenmusiker. Der Aufwand hat sich gelohnt.»
80 Vorschläge geprüft
Der evangelische Kirchenrat des Kantons Thurgau hat die Spurgruppe aus zehn Musikern und Theologen vor einem Jahr ins Leben gerufen, um ein qualitativ gutes Repertoire von populären Liedern für die Landeskirchen zu schaffen. Die Spurgruppe prüfte 80 Vorschläge aus verschiedenen Kirchgemeinden und wählte für den Singtag zwölf aus. Dazu gehören bekannte Lieder wie «Herr, dein Name sei erhöht», «Lass die Worte, die ich sag», «Siehe, in meine Hände», «Wer bittet, dem wird gegeben» und «Geh!», welche die verbindende Gemeinschaft mit Gott betonen. Im 19-seitigen Liederheft erläutern Kurzkommentare den spirituellen Hintergrund und die Entstehungsgeschichte der einzelnen Lieder.
Nachholbedarf in Landeskirche
Wilfried Bührer ist aufgefallen, dass in der Landeskirche ein Nachholbedarf von Liedern der modernen Art besteht, von rhythmischen und groovigen Liedern. «Solche Lieder prägen seit über 50 Jahren das Musikempfinden vieler Menschen», meint der Kirchenratspräsident und verweist dabei auf die Beatles. Nach dem ersten Singtag der Thurgauer Landeskirche habe er erstaunlich viele positive Reaktionen erhalten - auch von Organisten und Pianisten. Der Funke sei auf die 220 Sängerinnen und Sänger übergesprungen. Darunter seien sowohl Musiker und Chormitglieder wie auch normale Kirchgänger gewesen. «Wir wünschen uns, dass diese als Multiplikatoren wirken und die Lieder in die eigenen Kirchgemeinden tragen», sagt Bührer.
Poppige Lieder für die Jugend
Weil sich die Kirchenmusik ständig weiterentwickelt, sind seit dem Druck des neuen Kirchengesangbuchs im Jahre 1998 zahlreiche neue Kompositionen entstanden. Mit poppigen Liedern lassen sich gerade auch jüngere Zeitgenossen zum Gottesdienstbesuch motivieren - eine Chance, die sich viele Gemeinden nicht entgehen lassen wollen. «Der Erfolg des Thurgauer Singtags ruft nach einer Fortsetzung», meint Wilfried Bührer. «Ich habe den Anlass als sehr belebend empfunden und hoffe, dass es nicht bei einem einmaligen Ereignis bleibt. Wir sollten über eine Wiederholung im kommenden Jahr nachdenken.»
Diesen Artikel hat uns freundlicherweise «Idea Spektrum Schweiz» zu Verfügung gestellt.
Webseite:
Evangelische Landeskirche Thurgau
Datum: 09.03.2012
Autor: Christian Bachmann
Quelle: ideaSpektrum Schweiz