«Gott überrascht uns immer wieder!»
Andrea Adams-Frey: Oh nein, wir lieben die Schweiz! Ihr müsst uns halt öfter einladen. Und natürlich lieben wir auch einander weiterhin. Ich möchte einfach nur ein bisschen kürzer treten als mein lieber Albert ...
Was erwartet uns bei eurem Aufritt in der Schweiz?
Wir hoffen und beten, dass wir an diesem Abend unserem Gott begegnen werden. Jeder da, wo er grade steht – innerlich und äusserlich. Es wird ein Abend mit Liedern aus dem Leben. Zum Zuhören und zum Nachdenken, zum Feiern und zum Mitsingen – zum Loben und zum Staunen. Aber es lässt sich nicht voraussagen, was uns genau erwartet – Gott überrascht uns auch immer wieder.
Ist es schwer, nach längerer Ehe-Zeit immer noch gemeinsam auf der Bühne zu stehen?
Zusammen zu leben und zu arbeiten, ist wirklich nicht so leicht. Man nimmt immer alles mit: Die Arbeit und den Dienst ins Private – das Private in den Dienst und in die Arbeit. Wir sind uns aber so gewiss, dass Gott uns als Ergänzung zusammengefügt hat und dass wir mit seiner Hilfe auch die Last tragen können. Darüber hinaus ist es eine grosse Freude, das zusammen machen zu dürfen, was man liebt, was einen erfüllt, wofür das Herz brennt! Wir möchten es nicht anders haben.
Euer neues Album «Im Namen des Vaters» ist kürzlich erschienen. Gibt es besondere Erlebnisse, die ihr während den Aufnahmen gemacht habt?
Mir fiel es in der Aufnahmephase diesmal sehr schwer, meine Solos zu singen. Eigentlich überhaupt zu singen. Ich fühlte mich gesundheitlich überhaupt nicht in der Lage, emotional irgendetwas geben zu können. Ich nahm viele Anläufe und musste immer wieder abbrechen. Als ich dann versuchte, das Lied «Heilig» zu singen, hatte ich eine tiefe Gottesbegegnung, die mich wirklich nur noch staunen liess. Ich konnte erst mal gar nicht mehr weiter singen. Diese Begegnung mit dem wahren Gott hat mich sehr ermutigt, einfach dran zu bleiben und das zu geben, was ich hatte, auch wenn es in meinen Augen nicht viel war. Alles in seine Hand zu legen. Das war in Anbetracht des Zeitdrucks sehr schwer, aber wahrscheinlich auch sehr wichtig.
Was muss man über eure neue Produktion wissen?
«Im Namen des Vaters» ist ein Projekt, das Lobpreis und Liturgie verbindet, und das die Schätze der alten liturgischen Texte für uns heute zugänglich macht. Man kann Formulierungen aus traditionellen Gottesdiensten wiedererkennen, aber auch liturgische Elemente in modernen Worshipsongs entdecken, zum Beispiel das dreifache «Heilig» beim «Sanctus». Aber all das muss man auch gar nicht wissen, man kann einfach die eher ruhigen, akkustischen Songs geniessen und durch die auf Gott selbst ausgerichteten Texte zur Mitte finden.
Oft engagieren sich Künstler auch karitativ. Wie sieht das bei euch aus?
Wir sind eng verbunden mit Teen Challenge Metzdorf, einer kleinen christlichen Einrichtung zur Überwindung von Sucht- und Lebensproblemen. Es ist ein Geben und Nehmen – wir werden selbst beschenkt, zum Beispiel wenn wir mitverfolgen können, wie Frauen aus der Sucht heraus mit Gottes Hilfe wieder auf die Beine kommen. Darüber hinaus unterstützen wir auch Kinder durch Patenschaften, weil wir auch über unser reiches Deutschland hinaus blicken wollen.
Datum: 23.05.2012
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch