Deutsches Chorfest eröffnet

«Singen ist gesund und gibt Glücksgefühle»

«Singen fördert die Gesundheit, führt zu Glücksgefühlen und verhilft zu Toleranz und sozialem Verhalten.» Diese Überzeugung äusserte der Theologe und Musiker Jochen Arnold aus Hildesheim.
Wer harmonische Lieder singt, schüttet Glückshormone aus.

Gestern wurde in Frankfurt das 2. Deutsche Chorfest eröffnet. An dem viertägigen Festival nehmen rund 500 Chöre mit insgesamt 20'000 Sängerinnen und Sänger teil. Die Eröffnungsfeier in der Paulskirche wurde vom Landesjugendchor Hessen, dem Deutschen Jugendkammerchor und dem Sinfonischen Jugendchor Simón Bolívar aus Venezuela gestaltet.

Internationale Beteiligung

Auf dem Programm stehen bis Sonntag 600 Konzerte. Im Zentrum des Chorfests steht der zweite Internationale Chorwettbewerb des Deutschen Chorverbands mit mehr als 80 teilnehmenden Chören, deren Auftritte bis Samstag für alle Besucher kostenlos sind. Zum Festkonzert am Samstag wird auch der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck erwartet.

Singen ist gesund

Laut Arnold ist das Hormon Oxytocin dafür verantwortlich, dass beim Singen Glücksgefühle entstehen: «Bereits nach einer einzigen Gesangsstunde konnten schwedische Wissenschaftler einen deutlichen Zuwachs dieses Hormons im Vergleich zu anderen Testpersonen nachweisen». Auch Serotonin, «der klassische Stimmungsaufheller für Depressive», werde bei singenden Menschen in dreifacher Menge ausgeschüttet wie bei nicht singenden Menschen.

Ärzte und Psychologen bestätigen, dass Kinder, die regelmässig singen, ein besseres Immunsystem haben und gesundheitlich und emotional stabiler sind als Kinder, die nicht singen.

Musik wirkt integrierend

Arnold zufolge hat Musik eine integrierende Kraft. Beim gemeinsamen Musizieren fänden Menschen unterschiedlicher Herkunft, aber auch unterschiedlichen Alters und Milieus zusammen: «Geistliches Singen und Spielen ist ein Angebot, durch das Gottes Geist Menschen zueinander finden lässt, die oft kaum etwas miteinander gemeinsam haben.» Kirchenmusik könne vielen, denen Kirche und christlicher Glaube fremd geworden seien, eine neue religiöse Heimat geben. Arnold berichtete weiter, dass an musikbetonten Schulen nur halb so viele Schüler ausgegrenzt würden wie an anderen Schulen. Musikunterricht fördere die Teamfähigkeit, die emotionale Stabilität und gegenseitige Toleranz.

Geistliche Musik trage heute die Botschaft weiter als jedes andere Medium – weit über die Kulturkreise des Westens hinaus. Sind die Passionen Bachs nicht längst bis nach Asien vorgedrungen? Einer der stilleren französischen Philosophen unserer Tage schrieb, der liebe Gott könne sich glücklich schätzen, dass er Johann Sebastian geschaffen habe – denn der beweise, dass es Gott gibt.

Webseite:
Chorfest in Frankfurt


Zum Thema:
Kann ich auch ohne Gott glücklich werden?

Datum: 08.06.2012
Autor: Bruno Graber
Quelle: Livenet / idea.de / epd / Die Zeit

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