Truck-Fahrer «muss mit Schuldgefühlen leben lernen»
«Ich habe im Internet den Namen des Mannes gesucht, der wegen mir sein Leben lassen musste», wird der Fahrer im «Blick» zitiert. Er wolle sich bei den Angehörigen entschuldigen, ihnen sein Beileid aussprechen. «Doch die Polizei hat mir den Kontakt verweigert.»
Es mache keinen Unterschied, dass Steve Lee prominent war: «Ein Mensch hat sein Leben verloren und seine Angehörigen einen lieben Menschen. Das ist grauenhaft.»
Schuldgefühle
Der Truckfahrer: «Ich fürchtete, dass mich die Menschen wegen dem Geschehenen hassen. Ich habe grossen Respekt vor der Witwe von Steve Lee und danke ihr, dass sie mir verziehen hat.»
Die Frage bleibt, ob er sich selbst verzeihen kann. Er sagt, er müsse lernen, mit den Schuldgefühlen zu leben, sein grösster Wunsch sei, das Geschehene rückgängig zu machen.
Gebete
Er sei froh, zu hören, dass die Schweiz für ihn betet – dazu nämlich hatte Steve Lees Freundin Brigitte Voss-Balzarini aufgerufen, sie sagte in einer Rede: «Ich konnte mich in den letzten Tagen durch unzählige Gebete aufrechterhalten. Und deswegen möchte ich alle Trauernden bitten, auch den Truckfahrer in unsere Gebete einzuschliessen.»
Sie habe auf der Unfallstelle einen jungen, verzweifelten Mann getroffen, der sich unter Schock das Leben nehmen wollte. «Ich konnte das dort verhindern. Die Tatsache, dass er für den Rest des Lebens die Last eines ungewollten Mörders trägt, hat mich dazu bewogen, ihn in die Arme zu schliessen und ihm zu verzeihen.»
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Datum: 21.10.2010
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch