Jesus.ch: Hans Jenni, wie bist du Christ? Welche Erfahrung oder Einsicht hat deine Entscheidung, Christ zu werden, am stärksten beeinflusst? Was machst du zur Zeit als „christlicher Profi“? Was hat dich bewogen, dich beruflich für die Sache Gottes einzusetzen? Was bedeutet dieser Entscheid für deinen persönlichen Lebensstil? Welchen Gefahren sind christliche Profis am meisten ausgesetzt? Was macht dir bei deiner Arbeit am meisten Freude? Was möchtest du als christlicher Profi und als Christ in der Welt verändern? Was ist möglich? Hans Jenni (63) lebt in Uetikon am See. Er ist verheiratet und hat 5 Kinder sowie 4 Enkelkinder. Er arbeitet bei Campus für Christus als Gemeindeberater, Seelsorger, Supervisor und Leiter eines Seelsorgenetzes. hjenni@cfc.ch
Hans Jenni: Nach einem Wochenende der Organisation „Mut zur Gemeinde“ folgten 1979 – 1980 intensive Kontakte und Gespräche über das Evangelium mit meinem Gemeindepfarrer. Ende1980 erhielt ich in einem Gesprächskreis der IVCG (Internationale Vereinigung Christlicher Geschäftsleute) die Aufforerung zu einer persönlichen Glaubensentscheidung. Durch den regelmässigen Besuch der Gottesdienste und sporadische Besuche von Seminaren und Tagungen habe ich mehr über das Leben als Christ erfahren und wurde schliesslich 1986 in die Mitarbeiter bei Campus für Christus berufen.
Als erstes ein Erlebnisbericht einer gläubigen Bäuerin, die in alltäglichen Dingen auf Gott vertraute; dann die Einsicht, dass ich in meiner Unvollkommenheit ohne die Vergebung von Jesus die Ewigkeit nicht in der Gemeinschaft mit Gott verbringen würde. Und schliesslich die klare Verkündigung und die direkte Einladung für eine Glaubensentscheidung in der IVCG-Gruppe.
Ein Teil meiner Arbeit bei Campus für Christus umfasst Gemeindeberatung. Der grösste Teil ist ausgefüllt mit Seelsorge und Beratung mit dem Ziel, Informationen und Praxishilfe weiter zu geben, damit Menschen ihr Leben aus der persönlichen Gemeinschaft mit Jesus gestalten und leben lernen.
Durch den Glauben und die Beziehung mit Gott habe ich massgebliche Veränderungen in meiner Persönlichkeit erfahren, so dass ich mein Leben auf eine neue und erfüllende Weise gestalten lernte. Nachdem ich so viel Lebenshilfe erhalten hatte, war es nur naheliegend, andere zu motivieren, dasselbe zu tun. Das tat ich anfängelich in meiner Freizeit. Nachdem ich jedoch für die Mitarbeit als Gemeindeberater angefragt wurde, lag die Entscheidung dafür nahe. Es war die Überzeugung, dafür „berufen“ zu sein.
Mein Leben und meine Tätigkeiten sind auf ein Ziel ausgerichtet. Das motiviert und gibt Kraft, selbst in Situationen, wo es persönliche Überwindungen braucht. Anderseits wurde ich dadurch gezwungen, mich in meinen Lebensansprüchen zu bescheiden. Auch wenn ich deshalb eher mehr arbeite als vorher, bin ich innernlich ruhiger, friedlicher und zuversichtlicher geworden.
Ich kann nur für mich persönlich antworten: Wenn ich anderen diene, trage ich eine grosse Verantworgung für das, was ich lehre und tue, und ich habe eine starke Vorbildfunktion. Ich stehe kurz vor der „Pension“. Meine bisherigen Erfahrungen weisen darauf hin, dass auch „christliche Profis“ sehr schnell in Vergessenheit geraten und einsam werden können, wenn sie nicht mehr aktiv sind und kein Podium mehr haben.
Zu erleben, wie Menschen ihr Leben viel verantwortungsbewusster, kraftvoller und freudiger gestalten können, sobald sie von belastenden Eigenheiten, Denkmustern und inneren Begrenzungen frei sind. Und dass sie ihren Blick von sich weg auf die Bedürfnisse und Erfodernisse ihrer Umwelt richten können, sobald sie lernen, in einer starken Beziehung mit Gott zu leben und ihre Lebensenergie aus dieser Beziehung zu schöpfen.
Ich möchte so viele Menschen wie möglich erreichen, ermutigen und begleiten. Ich möchte, dass wir Christen ein natürliches, fröhliches, ermutigendes Leben führen, das auf andere ansteckend wirkt und Gott ehrt. Ich möchte, dass möglichst viele Menschen Jesus kennen und lieben lernen.
Surftipp: www.erlebe.jesus.ch
Datum: 17.08.2004
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Jesus.ch