Entspannung statt Gott

Der spirituelle Sinnmarkt boomt

Fast an jedem Wochenende findet im deutschen Sprachraum eine Esoterikmesse statt. Kirchen würden zu wenig Alternativen anbieten. Menschen würden nicht mehr den Sinn im Glauben, sondern ein verbessertes Daseinsgefühl suchen.
Meditation am Meer

Darüber berichtet das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel». Wie es heisst, werden auf dem deutschen «Sinnmarkt» jedes Jahr 25 Milliarden Euro umgesetzt; bald könnten es 35 Milliarden sein.

Jedes zehnte verkaufte Buch in Deutschland behandle die Themen Spiritualität, Esoterik und Lebenshilfe. Einer Studie der Universität Hohenheim in Stuttgart zufolge zählten rund 15 Prozent der Deutschen zu den «spirituellen Sinnsuchern». Die Mitgliederzahl des Dachverbands für Geistiges Heilen in Heidelberg sei von 500 im Jahr 1999 auf jetzt rund 6000 gewachsen.

«Spiritueller» geworden

Nach Angaben von Britta Gerdes-Petersen, Chefin der Lebensfreude-Messen, die in Hamburg, Kiel, Lübeck und München mit bis zu 10'000 Besuchern stattfinden, ist Deutschland «spiritueller» geworden. Der Spiegel dazu: «Das moderne Lebensideal, so scheint es, setzt sich zusammen aus Bio, Öko, Lebensberuhigung, Selbstfindung, Yoga, Wohlstand...»

Dabei würden die Kirchen fehlen: «Im neuen Sinnmarkt steht nicht mehr Gott im Mittelpunkt. Sondern die Entspannung. Man will nicht mehr ins Paradies am Ende aller Tage. Sondern ins Wellnesshotel oder zum Schamanen-Workshop.» Gesucht werde nicht die Verwurzelung im Glauben, sondern das «zügig verbesserte Daseinsgefühl.»

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Datum: 24.07.2012
Quelle: idea.de

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