Ex-Drogenhändler Zé Roberto im Lukas-Evangelium

Johan Vonlanthen
Zé Roberto.
Fans in Innsbruck bei einer öffentlichen Übertragung. Ob es am 16. Juni auch so friedlich zugeht? Dann spielt Österreich gegen Deutschland.
Das Lukas-Evangelium

Die christliche Fussball-Bewegung «Kickoff 2008» publiziert einen Teil der Bibel, das Lukas-Evangelium. Im Buch dabei: Lebensberichte von Fussballern wie Johan Vonlanthen und Zé Roberto.

Das Lukas-Evangelium «Tor zum Himmel» beinhaltet die Lebensgeschichte von Jesus, dem Mann, der in kein Schema passte. Zudem schildern Fussballer ihre eigene Lebensgeschichte. Bayern-Star Zé Roberto etwa.

In den Slums um Sao Paolo aufgewachsen, verliess sein Vater, ein Alkoholiker, die Familie, als Zé Roberto zehn war. Mit letzter Kraft jonglierte die Mutter mit drei Jobs, um die Kinder durchzubringen. Zé wurde zum Dieb und Drogenhändler, seine beiden engsten Freunde wurden von der Polizei erschossen. Wie die Story weiterging, ist im Lukas-Evangelium von «Kickoff 2008» nachzulesen.

Johan Vonlanthen über den Zentimeter

Kürzlich habe er das Bild «Schöpfung» von Michelangelo betrachtet. Darauf berührt die Hand Gottes fast die des Menschen. Johan Vonlanthen im «Lukas-Evangelium»: «Der letzte Zentimeter fehlt. Das erinnert mich an die Tatsache, dass ein Tor erst dann zählt, wenn der Ball in ganzem Umfang über die Linie gerollt ist. Wenige Zentimeter machen den Unterschied.»

Vonlanthen weiter: «Ich habe gemeint, ich könne ohne Jesus Christus an Gott glauben, und habe mich auch extrem angestrengt. Doch die entscheidenden Zentimeter für diese persönliche Beziehung zu Gott fehlten. Jesus hat die Brücke zwischen Gott und mir überwunden, indem er für mich vor 2000 Jahren am Kreuz gestorben und danach auferstanden ist. Ich muss mich nicht selber geisseln und quälen. Gott hat den Weg zu mir gefunden.» – Mehr über Johan Vonlanthens Wege und Umwege finden Sie hier .

Kickoff 2008 in Österreich

Der Leiter «Kickoff 2008» in Österreich, Martin Podobri: «Von Pinkafeld bis Innsbruck, von Linz-Urfahr bis Klagenfurt – über 100 christliche Veranstaltungen um die Euro 08 wurden uns gemeldet.» Das Lukas-Evangelium findet dabei guten Absatz, und auch andere Verteilschriften zum Fussball seien begehrt. Viele Gemeinden würden die Spiele auf Grossleinwand zeigen.

Was es in Österreich noch nie gegeben habe, schaffte die Euro 08: «Landes- und Freikirchen veranstalteten eine gemeinsame Pressekonferenz. Ohne dass der eine dem anderen Abstriche macht. Die einen engagieren sich mehr sozial, die anderen eher missionarisch.»

Martin Podobri beobachtete: «Je mehr sich jeder in sein virtuelles Leben zurückzieht, desto mehr will er solche Grossereignisse mit anderen zusammen erleben.» Christen sollten deshalb präsent sein.

Kistenstapeln in der Innsbrucker Fan-Meile

Ein Höhepunkt werde der Einsatz von Christen aus acht Freikirchen in der Fan-Meile von Innsbruck sein. Podobri: «Neben einem Kletterturm, Kistenstapeln, Strassenfussball und dem Kickoff-Café bieten sie nachmittags eine „family time“ mit bunten Spielen und Geschichten an. Sie wollen auf diese Weise einen Beitrag zum Fussballfest zu leisten und den Fans einen Anstoss zum Glauben geben.»

«Kickoff 2008» in der Schweiz

In der Schweiz werden achtzig verschiedene Aktionen durchgeführt, sagt «Kickoff»-Sprecher Roland Mürner. Eine Gruppe sei mit einem Tischfussball-Kasten unterwegs und komme über dieses Spiel auf den Glauben zu sprechen. Die Heilsarmee beispielsweise habe die «Trash-Soccer»-Turniere erfunden, wo man mit Abfall Fussball spielt; als Tore dienen Container. Hinzu kämen laut Mürner «viele weitere Veranstaltungen, die uns nicht gemeldet wurden».

Verschiedene Schriften können bestellt werden, zum Verteilen oder für den Privatgebrauch. «Die Bestellungen laufen auf Hochtouren, gerade das Lukasevangelium geht weg wie warme Semmeln.»

Die Bewegung «Kickoff 2008» ist in Österreich Teil der «Österreichischen Evangelischen Allianz» (ÖEA); in der Schweiz ist sie die Fussball-Abteilung der «Schweizerischen Evangelischen Allianz» (SEA).

Datum: 05.06.2008
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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