St. Galler Leonhardskirche soll verkauft werden

St. Galler Leonhardskirche

Die Kirche St. Leonhard im Zentrum von St. Gallen soll verkauft werden. Die reformierte Kirchgemeinde St. Gallen C (Centrum) hat mit dem Winterthurer Architekten Giovanni Cerfeda einen entsprechenden Vorvertrag abgeschlossen.

Rund 4,5 Millionen Franken in die Renovation eines Gebäudes zu investieren, welches die Kirchgemeinde nicht benötigt, erschien deren Vorsteherschaft wenig sinnvoll. Eine Machbarkeitsüberlegung über eine Umnutzung oder allenfalls einen Verkauf des Kirchgebäudes ergab aber „interessante neue Perspektiven“.

Die Weichen werden die Stimmberechtigten an der Kirchgemeindeversammlung vom 24. April stellen: Sie haben dann über den Verkauf der Kirche St. Leonhard und den Teilnutzungsvertrag des Vereins Offene Kirche St. Leonhard (OKL) für die Kirche St. Mangen zu befinden. OKL hat in den letzten Jahren für Belebung von St. Leonhard gesorgt. Neuer Wirkungsort des Vereins soll die in der Stadtmitte gelegene Kirche St. Mangen werden.

Der Architekt Cerfeda hat sich mit Solarhaussiedlungen einen Namen geschaffen. Er besitzt bereits denkmalgeschützte Liegenschaften in Winterthur und in der Altstadt von Schaffhausen. An diese Erfahrungen will der künftige Besitzer anknüpfen; für die Umsetzung eines multikulturellen Konzepts würden um die zwei Jahre benötigt. Im Vordergrund stünde die Erhaltung der heutigen Bausubstanz; die Kirche in den Originalzustand zurückzuführen, sei ihm wichtig.

Sollte die Vorlage die beiden letzten Hürden schaffen, wäre die Kirchgemeinde St. Gallen C von der Last einer grossen Investition in die Kirche St. Leonhard befreit; die so eingesparten Geldmittel stünden für kirchliche Aufgaben zur Verfügung. Weiter könnte die künftige Nutzung der Kirche St. Leonhard einen willkommenen Beitrag zur kulturellen Entwicklung der Stadt bedeuten und sogar eine Vorbildfunktion für andere Kirchgemeinden haben.

Nicht zuletzt hätte auch der Verein OKL endlich einen gesicherten Standort, um seine Projekte und Ideen verwirklichen zu können. Der Betrieb der Offenen Kirche habe mit durchschnittlich 15’000 Besuchern pro Jahr in den letzten vier Jahren gezeigt, dass das Bedürfnis nach einem kirchlichen Angebot in einem breiten (inter-)religiösen, kulturellen und sozialen Spektrum erwiesen ist, heisst es in der Mitteilung des Mediendienstes der St. Galler reformierten Landeskirche.

Quelle: Reformierte Nachrichten

Datum: 02.02.2005

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