Die Kirche und Gesellschaft ausrüsten
Nachdem der 88-Jährige Ende Oktober 2018 das Stiftungspräsidium in jüngere Hände übergab, lotete er im Gespräch mit idea die Wirksamkeit nochmals aus.
Kein Gegensatz
Zukunft CH publiziert auf verschiedenen Kanälen kritisch über Islam und Gender. Dies steht für Pfr. Stückelberger nicht im Gegensatz zum Auftrag der Kirche, das Evangelium zu verkünden und Menschen zu lieben. «Der erste geistliche Auftrag der Christen ist die Verkündigung des Evangeliums. Aber gleichzeitig gibt es einen Auftrag, in der Gesellschaft zu wirken, so dass diese nicht in die totale Gottlosigkeit abstürzt.» Für diesen zweiten Auftrag und die Auseinandersetzung mit dem Islam seien aber die Pfarrer schlecht gerüstet. Die von Gott gegebene Schöpfungsordnung sei eine sehr gute Anleitung für eine Gesellschaft, die in Freiheit und Frieden lebe. «Ohne das christliche Menschenbild funktioniert die Demokratie nicht!»
Kirchen reagieren reserviert
Was Pfr. Stückelberger vermutet hatte, sieht er heute bestätigt: «Wir werden von vielen Kirchen ausgegrenzt, weil wir sagen und überzeugt sind, dass das Prinzip des Islam für unsere Demokratie gefährlich ist.» Viele seien angesichts der Herausforderungen durch Ideologien verunsichert und sagten lieber nichts, was dem Mainstream nicht gefalle. Es gelte deshalb zu zeigen, «dass das christliche Menschenbild ein positives, zentral wichtiges und umfassendes Konzept der Gesellschaft ist». Deshalb will Pfarrer Stückelberger seine Wirksamkeit mit dem Schreiben eines Buches zum christlichen Menschenbild abschliessen.
Lesen Sie das Interview mit Pfr. Hansjürg Stückelberger im Wochenmagazin ideaSpektrum 50-18.
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Datum: 31.12.2018
Autor: David Gysel
Quelle: idea Schweiz