14 neue Gruppen in der Türkei

«Frontiers» lässt Suchende online finden

Viele Suchende in den Einsatzgebieten von «Frontiers» finden heutzutage über das Internet zum christlichen Glauben. Zahlreiche Menschen sind sehr interessiert, erklärt «Frontiers»-Mitarbeiter Gregor Weber im Interview mit Livenet.
Gregor Weber (Bild: zVg)

Welche Chancen bieten die sozialen Medien in Ihren Einsatzgebieten?
Gregor Weber:
Sie helfen uns, Menschen mit dem Evangelium zu erreichen, die wir sonst nicht treffen würden. Jedes unserer Teams hat einen gewissen Radius: Menschen, mit denen sie durch Wohnen, Arbeiten, Besuche und so weiter in Kontakt kommen. Soziale Medien helfen uns, diesen Radius markant zu vergrössern.

Sie sprechen von einer weiträumigen digitalen Aussat. Wie sieht diese aus?
Über Facebookseiten werden kurze Videoclips oder Bilderbeiträge verbreitet. Oft beinhalten sie eine Frage und leiten Interessierte zu weiterführenden Informationen. Später kommen sie in direkten Kontakt mit jemanden, der ihre Fragen online beantwortet und ihnen auf sie zugeschnittenes Material schickt. Von Beginn an werden sie ermutigt, diese Beiträge mit ihren Familien und Freunde zu teilen. Danach versuchen wir, die Leute offline zu treffen. Die erwähnten Beiträge können auch als Werbungen geschaltet werden und je nach Land und Budget ein Millionenpublikum erreichen. Es ist wie ein grosses Fischernetz, das ausgeworfen wird und in dem tatsächlich eine ermutigende Anzahl Menschen hängen bleiben. Leute, die auf der Suche sind.

Wie verändern und erleichtern sie Ihre Arbeit?
Teams, die zum Teil über Jahre nur wenige Menschen getroffen haben, die wirklich offen sind für das Evangelium, sind plötzlich sehr gefordert, all den interessierten Personen nachzugehen und sich mit ihnen zu treffen. Erleichtert wird die Arbeit insofern, dass es einfacher wird, die richtigen Menschen zu finden. Verändert hat sich die Arbeit dadurch, auch indem sie dezentraler und vernetzter wurde. Zum Teil werden solche Medienprojekte von verschiedenen Organisationen und Teams zusammengeführt. Die Inhalte können grundsätzlich irgendwo produziert werden und auch der technische Anteil der Arbeit muss nicht zwingend vor Ort stattfinden. Was es aber weiterhin und sogar zunehmend braucht, sind Jüngermacher. Leute, die die Sprache und Kultur kennen. Hier gibt es die grössten Engpässe.

Können Sie die ein und andere Geschichte erzählen, wo durch diesen Einsatz Menschen zum Glauben gefunden haben?
In der Türkei sind auf diese Weise innerhalb von zwei Jahren 14 neue Gruppen entstanden, die sich treffen und zusammen die Bibel lesen. Auch im Balkan haben bereits viele eine Bibel bestellt und es kommt immer wieder zu Offline-Treffen.

Welche Frucht sehen Sie bislang aus dieser Arbeit?
Auf der einen Seite sind es sicher Menschen, die sich für die Nachfolge entschieden haben. An vielen Orten sehen wir einen grossen Hunger nach Gottes Wort und geistlichen Themen. Leute lesen online Bibelverse und sehen sich Zeugnisse von Gläubigen an. In anderen Gebieten ist es noch nicht so weit und es braucht eine Zeit, in welcher der Boden vorbereitet wird.

Ist dies auch eine Chance, gerade zu Zeiten von Corona?
Corona hat zu einer starken Zunahme an Online-Kontakten geführt. Gerade dort, wo es zu Lockdowns gekommen ist, wurde das Smartphone und damit auch die sozialen Medien zum einzigen Mittel, mit der Aussenwelt in Kontakt zu bleiben. In der Vergangenheit haben wir auch immer wieder gesehen, dass Menschen in Krisen nach Antworten und Halt suchen. Auf der anderen Seite erschwert Corona die natürlichen Kontakte.

Was planen Sie als nächstes in diesem Bereich?
Wir haben eine steile Lernkurve hinter uns und es gibt noch vieles zu lernen. Innerhalb Frontiers gibt es eine Taskforce, die sich auf die neuen Medien fokussiert. Hier geschieht viel Wissensaustausch. Zudem gibt es bereits eine gute Vernetzung mit anderen Organisationen, die jedoch noch ausgebaut werden kann. Wir sind aktuell damit beschäftigt, Schulung und Training in diesem Bereich auszubauen und wir sind nach wie vor auf der Suche nach mehr Leuten, die bereit sind, an die Orte zu gehen, wo Jesus noch unbekannt ist, die Sprache und Kultur zu lernen und Menschen in die Nachfolge zu rufen.

Zur Webseite:
Frontiers Schweiz

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Datum: 08.11.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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