David Brainerd wurde am 20. April 1718 in Haddam, Connecticut (USA), geboren. In jenem Jahr wurden John Wesley und Jonathan Edwards vierzehn Jahre alt. Benjamin Franklin wurde zwölf und George Whitefield drei Jahre alt. Die so genannte »Grosse Erweckung« hatte gerade ihren Höhepunkt überschritten, und Brainerd würde beide Wellen dieser Erweckung, Mitte der dreissiger und Anfang der vierziger Jahre des 18. Jahrhunderts, erleben. Am 9. Oktober 1747 starb Brainerd im Alter von 29 Jahren in Jonathan Edwards’ Haus an Tuberkulose.
Brainerds Vater Hezekiah war ein Richter aus Connecticut und starb, als David neun Jahre alt war. Ich habe selbst vier Söhne, und wenn ich sehe, wie sehr sie in diesem Alter eine emotionale Bindung brauchen, denke ich, dass es in diesem Alter am schwersten ist, einen Vater zu verlieren. Hezekiah Brainerd war ein strenger Puritaner mit strikten Ansichten über Autorität und Disziplin im Haus. Ausserdem führte er ein sehr ernstes frommes Leben mit persönlichen Fastentagen zur Stärkung von Geist und Seele.1 Brainerd war Hezekiahs und Dorothys sechstes Kind und ihr dritter Sohn. Nach ihm kamen drei weitere Kinder. Dorothy brachte aus einer früheren Ehe einen Sohn mit, und somit waren sie alle zusammen zwölf im Haus – doch nicht lange. Fünf Jahre nachdem sein Vater im Alter von 46 Jahren gestorben war, starb seine Mutter – kurz bevor er vierzehn wurde. Die Familie schien einen ungewöhnlichen Hang zu Krankheit und Depression zu haben. Es starben nicht nur die Eltern früh – sein Bruder Nehemiah starb mit 32 Jahren, sein Bruder Israel mit 23, sein Schwester Jerusha starb mit 34, und er selbst starb im Alter von 29 Jahren. Thomas Brainerd, ein Nachkomme der Familie, sagte 1865 (in einer Biographie über John Brainerd): »Zweihundert Jahre lang gab es in der ganzen Familie Brainerd eine Neigung zur morbiden Depression, die mit Hypochondrie verwandt ist« (S. 64). Als wäre es noch nicht genug, dass der sensible David einen strengen Vater hatte und seine Eltern verlor, erbte er wahrscheinlich auch eine gewisse Neigung zu Depressionen. Was auch immer die Ursache war: Immer wieder litt er sein ganzes kurzes Leben unter schlimmsten Depressionen. Am Anfang seines Tagebuchs schreibt er: »Ich glaube, ich war von Jugend an ehe ruhig und melancholisch als das andere Extrem« (S. 101). Fortsetzung: Standhaft im Leid
Leid und Mission im Leben David Brainerds
Von schwacher Herkunft, aber geeignet für einen grossen Dienst
Datum: 04.03.2008
Autor: John Piper
Quelle: Standhaft im Leiden