«Die Auferstehung ist nicht tot»
«Die Auferstehung ist keine Lebensverlängerung, sondern ein Leben jenseits des Todes, über das der Tod keine Macht mehr hat», erklärt Oliver Dürr, Direktor des gastgebenden Zentrums Glaube und Gesellschaft der Universität Fribourg. Die Auferstehung von Jesus ist ein zentraler Bestandteil des christlichen Glaubens. Sie ist auch ein zentrales Thema in der theologischen und historischen Debatte: Die Kritik bezieht sich auf verschiedene Aspekte, darunter die historische Zuverlässigkeit der Evangelien, die Existenz von Jesus selbst und die Frage nach einer mythischen oder symbolischen Bedeutung der Auferstehung.
Die Debatte ist jedoch nicht unbedingt ein Zeichen von Zweifel an der Bedeutung der Auferstehung für den christlichen Glauben. Vielmehr zeigt sie die unterschiedlichen Perspektiven, mit denen die Auferstehung von Jesus betrachtet wird. «Die Auferstehung ist nicht tot, aber unterbelichtet. Während fromme Kreise oft das Kreuz ins Zentrum des Glaubens rücken, scheut sich die Akademie etwas davor, mit der Auferstehung etwas zum Kern des Glaubens zu machen», erläutert Oliver Dürr. «Historisch gesehen ist die Auferstehung von Jesus Christus der Grund, weshalb es das Christentum heute überhaupt noch gibt. Deswegen möchten wir dieses weltverändernde Ereignis ins Rampenlicht stellen und uns mit seiner bleibenden Bedeutung und Kraft beschäftigen.»
«Auferstehung des Fleisches»
Die Studientage richten sich nicht nur an Studierende, sondern an jeden Menschen, der seinen Glauben reflektieren möchte. Die Tage sollen anregen, sich Gedanken darüber zu machen, was es heute heisst, Christ zu sein und wie man das leben kann. Sie setzen Impulse, um die transformative Kraft und radikale Hoffnung des christlichen Bekenntnisses zur «Auferstehung des Fleisches» neu zu entdecken, zu reflektieren und für die Gegenwart fruchtbar zu machen. Als Hauptreferent wirkt Nicholas Thomas (N. T.) Wright, ein anglikanischer Bischof, Theologe und Neutestamentler, der als einer der prominentesten europäischen Bibelwissenschaftler und Theologen der Gegenwart gilt. Daneben werden Alister McGrath (Universität Oxford) und Bischof Graham Tomlin (Centre for Cultural Witness London) zum Forum beitragen. Auch namhafte Theologinnen und Theologen aus der Schweiz bereichern das Programm, darunter Ursula Schumacher (Universität Luzern), Joachim Negel (Universität Fribourg) und Benjamin Schliesser (Universität Bern). Die bekannten Literaturschaffenden Patrick Roth und Esther Maria Magnis werden die Auferstehung zudem packend aus einer erzählerischen Perspektive beleuchten.
Zukunft von Glaube und Kirche
Das Forum Glaube & Gesellschaft bietet Gelegenheit für den interdisziplinären Austausch. Eingeladen sind Theologinnen, Kirchenvertreter und Interessierte mit reformiertem, katholischem, orthodoxem und freikirchlichem Hintergrund, sich mit der zentralen Botschaft des christlichen Glaubens neu auseinanderzusetzen. «Alle, die sich für die Zukunft von Glaube und Kirche interessieren und engagieren möchten, sind herzlich willkommen», so Oliver Dürr. Die Tagungssprache ist Deutsch und Englisch. Eine Simultanübersetzung ins Französische wird angeboten. Organisiert wird das Forum Glaube & Gesellschaft vom Zentrum Glaube & Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Communauté de Taizé, unter dem Patronat der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS), der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) und dem Dachverband Freikirchen und christliche Gemeinschaften Schweiz (Freikirchen.ch).
Weitere Informationen und Anmeldung auf der Website.
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Datum: 18.06.2025
Quelle:
Forum Glaube & Gesellschaft