Willkommen heissen: Wie Gottes Liebe Leben verändert
«Über 122 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Jeder von ihnen trägt einen Namen, hat eine Geschichte – und die tiefe Sehnsucht nach Sicherheit, Würde und Zugehörigkeit» schreibt die «Schweizerische Evangelische Allianz» (SEA) auf ihrer Webseite. «Viele müssen fliehen, weil sie an Jesus Christus glauben und an ihm festhalten.» Die Gemeinde Jesu sei aufgerufen, gerade jetzt ein Segen zu sein – durch Gebet, praktische Hilfe und offene Herzen.
Andi Bachmann-Roth, Co-Generalsekretär der SEA, erklärte gegenüber Livenet: «Das Volk Israel wird in der Bibel immer wieder daran erinnert, dass sie einst selber Fremde in Ägypten waren. Wir alle können uns in der Situation wiederfinden, wo wir auf die Barmherzigkeit anderer angewiesen sind. Ein Tag wie der Flüchtlingssonntag hilft uns, nicht nur die Not anderer zu sehen, sondern auch selber dankbar und demütig zu sein für das, was wir haben und grosszügig zu teilen. Denn was wir dem Fremden getan haben, das haben wir Jesus selbst getan.» (Laut der Bibel, Matthäus Kapitel 25)
«Wir sind nicht mehr Fremde»
«Er hat uns so sehr geliebt, dass er seinen eigenen Sohn für uns gekreuzigt hat», sagt Amedi, ein Kurde aus dem Iran, in einem Video der SEA. «Ich habe in der Bibel auch gelesen, dass wir nicht mehr Fremde sind, sondern wir gehören alle zu Gottes Leib.»
Und Yeshim aus der Türkei berichtet, wie Christen in der Schweiz sie zu einem Grillfest einluden. Es wurde auch für die Menschen gebetet und der Lebensbericht eines Christen bewegten sie. Yeshim begann, mit Christen Kontakt zu haben und schliesslich fand sie zu Jesus.
Liebe für Entwurzelte
Es sei wichtig, dass Christen und Gemeinden auf die Not von Geflüchteten reagieren: «Gerade heute hörte ich den Bericht einer Parlamentarierin, die selber eine Migrationsgeschichte hat. Die Gastfreundschaft und Hilfe von Christen haben sie sehr berührt», erinnert sich Andi Bachmann-Roth. «Schweizer Christinnen und Christen waren die ersten, welche für Ukrainer oder Syrer ihre Häuser geöffnet haben. Sie haben damit eindrücklich gezeigt, dass christliche Nächstenliebe für alle gilt; ganz besonders für verletzliche Menschen wie Entwurzelte und Vertriebene. Kirchen, die ohne Angst Begegnung mit Fremden wagen, haben vielleicht, ohne zu wissen, Engel beherbergt (die Bibel, Hebräer Kapitel 13, Vers 2). Und sie haben der Botschaft des Evangeliums zu grosser Glaubwürdigkeit verholfen.»
Bereicherung statt Bedrohung
«Migration ist in der Schweiz ein heisses politisches Eisen», beobachtet Andi Bachmann-Roth. «Wenn man darüber spricht, kommt schnell Wut, Angst oder Verlust zur Sprache. Neben einer konstruktiven politischen Debatte müssen wir Christen uns unbedingt mit einbringen. Denn Migration ist nicht einfach nur ein Thema, das bedroht, sondern uns auch bereichert. Wer hätte Angesichts des kleinen Mädchens aus der Fremde gedacht, dass eines Tages eine engagierte Schweizer Nationalrätin daraus wird?»
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Datum: 20.06.2025
Autor:
Daniel Gerber
Quelle:
Livenet