20 Zivilisten getötet

DR Kongo: Angriff auf ein katholisches Krankenhaus

Region Maberenga in Nord Kivu (Symbolbild)
Kürzlich haben Mitglieder der Alliierten Demokratischen Kräfte (ADF) rund zwanzig Zivilisten getötet und ein katholisches Gesundheitszentrum in Byanmbwe in der Demokratischen Republik Kongo zerstört.

«Panik brach überall aus», berichtete ein ehemaliger lokaler Missionar. Die ADF-Kämpfer töteten während des Angriffs auf eine katholische Gesundheitseinrichtung und deren Umgebung in Byanmbwe, Nord-Kivu, etwa zwanzig Zivilpersonen.

Die von den «Sisters of the Presentation» geleitete Klinik wurde vollständig zerstört. Sie war seit Langem lebenswichtig für die Familien in einer Region, in der der Zugang zu medizinischer Versorgung äusserst begrenzt ist. Die Schwestern boten dort Mutter-Kind-Versorgung, Allgemeinmedizin und chirurgische Eingriffe an. Nun sind sie gezwungen, die Überlebenden auf der Strasse zu behandeln.

«Viele werden nie gemeldet»

In der Nähe wurden zudem 27 Häuser niedergebrannt, was zahlreiche Bewohner in die Flucht trieb. Der italienische Missionar Pater Giovanni Piumatti, der seit über fünfzig Jahren in der Region wirkt und die jüngsten Ereignisse genau verfolgt, schilderte seine Eindrücke gegenüber «Vatican News». Er beschreibt einen Angriff, der dem üblichen Vorgehen der ADF entspreche und «jede Vorstellungskraft übersteigt». 

«Hier haben sie Mütter getötet, während sie ihre Babys stillten. Diese Massaker übersteigen jedes Vorstellungsvermögen – und sie geschehen fast jede Woche. Viele werden nie gemeldet.»

Er ergänzte, die Armee habe versucht, die Angreifer zu verfolgen, doch trotz aller Bemühungen seien diese entkommen. Die Dschihadisten terrorisierten seit Jahren den Nord-Kivu, töteten Zivilisten auf Feldern und in Dörfern und entführten junge Menschen, um sie zwangsweise zu rekrutieren. Er berichtete zudem von Angriffen unter Drogeneinfluss, bei denen auch Kinder eingesetzt würden, die gezwungen seien, die von Erwachsenen ausgelöste Gewalt fortzuführen.

Scharfe Kritik am Schweigen

Diese Entwicklung veranlasste den Missionar dazu, das Schweigen der Weltgemeinschaft scharf zu kritisieren. Er betont, dass der Konflikt «wirtschaftlichen Interessen dient»: «Der Kivu ist reich an Bodenschätzen – ein Land voller wertvoller Ressourcen, das stets umkämpft war. Deshalb werden diese islamistischen Gruppen unterstützt. Die ADF sind die brutalsten, aber nicht die einzigen, die Waffen und Geld erhalten, um den Handel aufrechtzuerhalten. Diese Konflikte dienen wirtschaftlichen Interessen, und das Schweigen der Welt ist zutiefst beunruhigend.»

Auch die Organisation Open Doors weist darauf hin, dass Christen in der Region mit enormen Herausforderungen und gewaltsamen Angriffen durch islamistische Milizen konfrontiert sind, die besonders in der Provinz Nord-Kivu im Osten des Landes aktiv sind.

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Datum: 21.11.2025
Autor: Elormise Pierre / Daniel Gerber
Quelle: Info Chrétienne / Übersetzung: Livenet

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