Zwölf Jahre Haft in China

«Heiligen Geist im Gefängnis gespürt»

Nach wie vor müssen Christen in China mit dem Gefängnis rechnen (Symbolbild)
Der chinesische Pastor Zhang Shaojie ist nach zwölf Jahren Haft freigekommen. Er zeigte sich dankbar für seine neu gewonnene Freiheit und würdigte die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft.

Nach Verbüssung seiner zwölfjährigen Gefängnisstrafe wurde Pastor Zhang Shaojie unlängst von den chinesischen Behörden freigelassen. Er brachte seine Freude über die Rückkehr in die Freiheit zum Ausdruck und dankte der internationalen Gemeinschaft. Deren Engagement sei entscheidend gewesen, berichtet «International Christian Concern».

«Ich habe die Gegenwart des Heiligen Geistes jeden Tag gespürt. Ich bin der internationalen Gemeinschaft zutiefst dankbar für ihre Hilfe und Unterstützung.»

Bereits im Jahr 2017 hatten Senator Marco Rubio und der Kongressabgeordnete Chris Smith den damaligen US-Aussenminister Rex Tillerson auf den Fall des Pastors aufmerksam gemacht und sich dabei auf einen Bericht berufen, laut welchem Zhang Shaojie gefoltert wurde.

Zwölf Jahre hinter Gittern

Laut diesem Bericht soll ein ranghoher Gefängnisbeamter den Auftrag erhalten haben, den Pastor unter «strenge Überwachung» zu stellen – verbunden mit Schlaf- und Nahrungsentzug sowie permanenter Kontrolle.

Zhang Shaojie war am 16. November 2013 ohne offizielle Dokumente festgenommen worden. Man beschuldigte ihn des Betrugs und der Störung der öffentlichen Ordnung. Die Festnahme erfolgte, nachdem Mitglieder seiner Gemeinde bei einer höheren Behörde Beschwerde über einen Landkonflikt eingereicht hatten.

«Krieg gegen Religionsfreiheit»

Nach Angaben des christlichen Hilfswerks «Release International» seien die Vorwürfe politisch motiviert gewesen und hätten darauf abgezielt, das Wachstum und den Einfluss der Gemeinde zu bremsen. «Die Gemeindemitglieder waren überzeugt, dass die chinesischen Behörden ihn ins Visier genommen hatten, um das Grundstück an sich zu bringen und die Arbeit der Kirche zu behindern.»

Bei einer Anhörung im US-Kongress am Donnerstag, den 20. November, erklärte der ehemalige Gouverneur von Kansas, Sam Brownback, gegenüber Abgeordneten, China führe einen Krieg gegen die Religionsfreiheit. «China führt Krieg gegen den Glauben – und Krieg gegen uns. Die chinesische Regierung fürchtet die Religionsfreiheit mehr als unsere Flugzeugträger oder unsere Atomwaffen.»

Christen unter Druck

China belegt im Weltverfolgungsindex 2025 von Open Doors den 15. Platz. Der «Kommunistischen Partei Chinas» wird seit Langem vorgeworfen, Christen zu verfolgen, um die vollständige Kontrolle über die Kirche zu behalten. Die Behörden befürchteten demnach, dass die Loyalität mancher Bürger eher Jesus Christus als der Partei gelten könnte.

Um diesen Einfluss einzudämmen, hat die Kommunistische Partei verschiedene Massnahmen ergriffen: das Entfernen von Kreuzen an Kirchengebäuden, die Verhaftung von Christen sowie die erzwungene Einführung kommunistischer Prinzipien in kirchliche Strukturen.

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Datum: 17.12.2025
Autor: Elormise Pierre / Daniel Gerber
Quelle: Info Chrétienne / Übersetzung: Livenet

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