Kirche bietet Paramilitärs die Stirn
Bischof Vidal Ortiz lebt in der besonders betroffenen Provinzhauptstadt Monteria. In der Tageszeitung «El Colombiano» erklärte er, die bewaffneten Banden erzeugten eine Instabilität und Furcht, die alles andere überlagert. Ein mutiges Einstehen, denn wer sich öffentlich gegen die Paramilitärs stellt, wird schnell zur Zielscheibe. Verschiedentlich wurden in den letzten Jahren Pastoren entführt und teils ermordet oder gegen ein hohes Lösegeld wieder freigelassen.
Kirche erhebt Stimme für die Schwachen
Der Oberhirte von Monteria warf der Regierung Untätigkeit gegenüber illegalen bewaffneten Gruppierungen vor. Deshalb müsse die Kirche die Initiative ergreifen und internationale Hilfe vermitteln. Die Bibel ruft dazu auf, etwa in den Sprüchen des Königs Salomo, die Stimme für jene zu erheben, die keine Stimme haben. Die Bevölkerung in Nordkolumbien müsse eine Gelegenheit erhalten, Organisationen wie dem Roten Kreuz, den Vereinten Nationen oder der Organisation Amerikanischer Staaten ihre Notsituation darzulegen, so Vidal Ortiz.
Einnahmen aus Drogenhandel
Die illegalen paramilitärischen Verbände in Kolumbien sind für zahlreiche schwere Menschenrechtsverletzungen gegen die Zivilbevölkerung verantwortlich. Sie finanzieren ihren Kampf gegen linksgerichtete Guerillagruppierungen mit den Einnahmen aus dem Drogenhandel. Auch schrecken manche Banden nicht davor zurück, Kinder als Kindersoldaten zu missbrauchen. Umso wertvoller ist, dass engagierte Christen aus Nächstenliebe nicht über die Nöte ihrer Landsleute hinwegsehen.
Datum: 28.04.2011
Quelle: Kipa