Neues Kinder- und Jugendförderungsgesetz

Jugendverbände nur halb zufrieden mit Entscheid

Jungwacht Blauring Schweiz (Jubla), die Pfadibewegung Schweiz und der Cevi Schweiz begrüssen grundsätzlich die Zustimmung des Ständerates zum neuen Kinder- und Jugendförderungsgesetz (KJFG). Bundesrat Didier Burkhalter versprach, dass für die drei grössten Kinder- und Jugendverbände der Schweiz auch in Zukunft zumindest nicht weniger finanzielle Unterstützung des Bundes zur Verfügung steht. Nötig seien aber grössere finanzielle Anstrengungen des Bundes für die Jugend, fordern die Verbände.
Kindergottesdienste der Bruder-Klaus-Kirche Tägerwilen
Kirchliche Jugendarbeit fördert Jugendliche auf breiter Basis.

Der Ständerat stimmte am Mittwoch, 9. März, als Erstrat der Totalrevision des Kinder- und Jugendförderungsgesetzes (KJFG) zu. Das Gesetz bildet unter anderem die Grundlage für die finanzielle Unterstützung der Kinder- und Jugendverbände sowie künftig auch der offenen Jugendarbeit, schreiben die Jugendorganisationen in einem gemeinsamen Communiqué.

Zudem ermögliche die Totalrevision dem Bund, im Bereich der Kinder- und Jugendförderung eine Koordinationsaufgabe zu übernehmen. Die drei grossen Verbände Pfadi, Jubla und Cevi sind grundsätzlich erfreut über die klare Zustimmung des Ständerates, da das neue Gesetz inhaltlich einen Mehrwert für die Kinder- und Jugendförderung als Ganzes darstelle.

Verbandsarbeit gelobt

Die "wertvolle und nachhaltige" Arbeit der Jugendverbände wurde von zahlreichen Parlamentariern ausdrücklich gewürdigt, betont das Communiqué. Bundesrat Burkhalter bestätigte in der Debatte, dass den drei grössten Kinder- und Jugendverbänden künftig gleich hohe finanzielle Mittel wie bisher zur Verfügung stehen.

Dieses für die Kinder- und Jugendverbände wesentliche Versprechen begrüssen die drei Jugendverbände. Es dürfe nicht sein, dass ausgerechnet die auf Basis ehrenamtlicher Arbeit tätigen Kinder- und Jugendverbände bei der Umsetzung des neuen Kinder- und Jugendgesetzes das Nachsehen haben.

Grosse Breitenwirkung

120.000 Kinder und Jugendliche engagieren sich in der Pfadibewegung Schweiz (PBS), bei Jungwacht Blauring und dem Cevi Schweiz. Über 20.000 junge Leitende leisten Jahr für Jahr freiwillig weit über sieben Millionen Arbeitsstunden. Unter dem Strich werde somit jeder Franken aus der Bundeskasse bei den Jugendverbänden vervielfacht.

Dies zeige die hohe Breitenwirkung, die hohe Qualität und die Nachhaltigkeit, die in Kinder- und Jugendverbänden als Leistung für die Gesellschaft erbracht werden. Gerade die Jugendverbände erzielten nachhaltig eine Breitenwirkung und leisteten einen wichtigen Beitrag zur Prävention und Integration.

Bescheidenes Budget

Die Pfadi, die Jubla und der Cevi bezweifeln aber weiterhin, dass die zusätzlichen Aufgaben durch die vorgesehenen Finanzen bewältigt werden können. Die "moderate" Erhöhung der Gelder von 6,95 auf rund 8,5 Millionen Franken im Jahr bei der Einführung des KJFG reiche bei weitem nicht aus, da die Mittel für einen viel grösseren Kreis von Organisationen genügen müssten. Zudem sollten zusätzliche Aufgaben der Behörden finanziert werden.

Die drei Kinder- und Jugendverbände fordern eine deutliche Erhöhung der Finanzen, damit die Ziele des Gesetzes tatsächlich auch erreicht werden können. Dies wäre ein starkes Zeichen für die junge Generation und ein Bekenntnis für die Zukunft der Schweiz. Ansonsten bestehe das Risiko einer Verzettelung der Mittel.

Datum: 11.03.2011
Quelle: Kipa/com/gs/bal

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