Kongress ermutigt christliche Führungskräfte
Prof. Knobloch macht deutliche, was den besonderen Kern des Treffens ausmacht: Dass man wisse, wohin man mit dem ganzen Druck und seiner Last gehen kann: zu Jesus. Er erinnerte an eine Zusage von Jesus, die man in der Bibel finden könne und die auch für die Teilnehmer gelte: «Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben.»
Buntes Teilnehmerfeld
Ungewöhnlich ist die Zusammensetzung der Besucher: Es sind nicht Vertreter eine bestimmten Branche oder eines spezifischen Berufsbildes. Da sitzt ein leitender Polizeibeamter neben einem Jungunternehmer, ein Abteilungsleiter neben einer Leitungskraft aus der Pflege. Da sitzen junge Studenten, die ihr ganzes Berufsleben noch vor sich haben, neben gestandenen Unternehmern, von denen darüber nachdenken, wie sie ihr selbst aufgebautes Unternehmen weiterentwickeln, durch eine Krise bringen oder in jüngere Hände geben.
Small-Talk über den Glauben
Typisch, wie in vergleichbaren Veranstaltungen, ist das Übergewicht der männlichen Träger von dunklen Anzügen, professionelle Infostände und die über 60 Seminare. Typisch ist auch die Frage, die sich Teilnehmer stellen, wenn sie einen Small-Talk mit ihrem Sitznachbarn oder bei Zufallsbegegnungen im Flur oder Veranstaltungsräumen beginnen. Es wird meist zuerst danach gefragt, was der andere beruflich macht. Doch dann nimmt das Gespräch eine ungewohnte Wendung: Dann erkundigt man sich nach der Kirchengemeinde oder christlichen Gruppe zu der der Gesprächspartner gehört.
Im Fokus sind Werte
«Mit Werten in Führung gehen» ist das Motto des Treffens der 3800 Manager, Unternehmer und Führungspersönlichkeiten. Sie befassen sich nicht nur mit Personalkonzepten oder Marketing- und Kommunikationsfragen. Was sie vom 24. – 26. Februar im Nürnberger Kongresscentrum zusammen bringt ist der Glaube an Jesus und die Ausrichtung an Werten.
Die christliche wie ökumenische Verknüpfung drückt sich auch im Kongressauftakt aus: Auf der Bühne der Eröffnungsveranstaltung stehen der bayerische Landesbischof Johannes Friedrich und der katholische Bischof Dr. Georg Maria Hanke (Eichstätt). In der Mitte, der Initiator des Kongresses, Horst Marquardt, Methodistenpastor und Jahrzehnte Direktor des christlichen Medienunternehmens «ERF Medien» und Vorsitzender der evangelischen Nachrichtenagentur idea (beide Wetzlar).
«Eine andere Optik»
Der Eichstätter Bischof und Benediktiner-Abt drückt es vor den Managern und Führungskräften so aus: «Es gibt kein besseres Lebens- und Heilmittel als Jesus. Wer aus dieser Beziehung lebt, der sieht sein Leben in einem anderen Licht. Die Probleme sind dann nicht weg, aber die Optik wird eine andere.»
Dr. Hanke spricht davon, dass der Glaube «eine Resource» ist, die man bekannt machen wolle. Er wird nachdenklich, als er darüber spricht, wie fragwürdig es sei, wenn sich der Zusammenhalt einer Gesellschaft an den Musikcharts, der Beliebtheit von Filmen oder von Showtalente bemisst. Stattdessen sollten Menschen, die Jesus kennen, Wege suchen, wie sie mit anderen in ein Gespräch darüber kommen. Denn da gehe es um die letzten und entscheidenden Dinge des Lebens.
Das ist es auch, was die Veranstaltung in Nürnberg in der Landschaft der Fachveranstaltungen eine Sonderstellung gibt. Denn Fragen des Glaubens, der psychischen Überforderung oder des Gebets sind hier genauso im Angebot wie Management- und Personalführungskonzepte. Das ist hier keine Frage der Konfession oder einer bestimmten Kirche, auch wenn evangelische und freikirchliche Vertreter mit rund 90 Prozent das Gros stellen, nur 10 Prozent der Besucher sind katholisch.
Gedanken von Gott
So gehören nicht nur Plenumsvorträge und Workshops zum Angebot. Die Kongressbesucher können sich Rat in Gesprächen holen oder auch für sich beten lassen. Ein Angebot darunter ist üblicherweise bereits in den ersten vier Stunden ausgebucht. Es heisst: «Hörendes Gebet.»
Hinter dem Begriff verbirgt sich ein Treffen mit fünf Betern, die sich eine knappe halbe Stunde Zeit nehmen, um für jemanden zu beten und offen dafür zu sein, dass sie im Gebet Impulse von Gott bekommen. Und das, ohne dass der Kongressbesucher etwas zu sich oder seiner Situation sagt. Für viele verbindet sich mit einem solchen Treffen eine im wörtlichen Sinne nachhaltige Wirkung: eine wichtige Ermutigung oder sogar eine Veränderung auf dem beruflichen Weg.
Datum: 28.02.2011
Autor: Nobert Abt
Quelle: Jesus.ch