“Im Schützengraben gibt es keine Atheisten”

Baptistenpastor Travis Moger
Schützengraben

San Diego. Die Militärgeistlichen, die die rund 150.000 amerikanischen und britischen Soldaten am Persischen Golf begleiten, rechnen im Falle eines Irak-Kriegs mit verstärkter Nachfrage nach Gottesdiensten und Seelsorge. “Im Schützengraben gibt es keine Atheisten”, sagte Pfarrer Cole Maynard der englischen Wochenzeitung Baptist Times (Didcot). Er ist einer von bisher 36 Geistlichen, die für die mehr als 40.000 britischen Soldaten in der Krisenregion da sind. Je näher der Einsatz rücke, desto mehr würden sich die Männer und Frauen der geistlichen Dimension ihres Lebens bewusst.

Britische Militärpfarrer begleiten die kämpfende Truppe bis zur Front. Zu den Seelsorgern gehören auch Frauen. Die baptistische Pastorin Caroline Eglin steht bereits seit 13 Jahren im Dienst als Militärgeistliche. Im Augenblick kümmert sie sich um 255 Marinesoldaten an Bord des Zerstörers “Edinburgh” am Persischen Golf. Regelmässig hält sie Gottesdienste und steht den Uniformierten als Gesprächspartnerin und Seelsorgerin zur Seite. Frau Eglin ist mit einem anglikanischen Priester verheiratet, der nach 16 Jahren Dienst in der Marine jetzt eine Pfarrei in Südwestengland betreut.

Bei einem US-amerikanischen Infantriebatallion, das von San Diego (Kalifornien) in die Krisenregion verlegt wird, ist der Baptistenpastor Travis Moger stationiert. Der 35jährige Vater von vier Kindern erwartet, dass er im Kriegsfall nahe der Front eingesetzt wird. Seine Frau Amelia habe sie einfühlsam auf seinen Einsatz vorbereitet. Ohne die Gefahr zu verschweigen, habe sie ihnen klar gemacht, dass er unter dem Schutz von “Leibwächtern” stehe, sich der Obhut Gottes anbefehle und selbst nicht schiesse. Moger sagte der Internet-Informationsdienst Crosswalk, er sei überrascht, wie viel Interesse die Soldaten am “Wort Gottes” zeigten. Allerdings wüchsen auch Sorgen und Ängste. Er habe ferner viele Soldaten in Ehekrisen beraten und sie auf eine längere Trennungszeit vorbereitet.

Datum: 21.02.2003
Quelle: idea Deutschland

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