Atheisten entdecken Christentum

Biblische Reisen für «Ungläubige und Zweifler»

Atheistische Wissenschaftler in den USA gehen mit ihren Kindern gelegentlich zur Kirche, damit sich die Kinder selbst entscheiden können. Und der deutsche Unternehmer «Biblische Reisen» bietet ab dem kommenden Jahr Urlaube «für Ungläubige und Zweifler» an.
Eine der Reiseziele der biblischen Reise

Aus verschiedenen Gründen gehen atheistische Wissenschaftler von Zeit zu Zeit zur Kirche, berichtet das Nachrichtenmagazin «idea». Sie tun das dem Partner zuliebe, wegen sozialen Kontakten oder weil sie möchten, dass ihr Nachwuchs eine informierte Entscheidung für oder gegen den Glauben trifft.

Dies laut einem Untersuch der Soziologieprofessorin Elaine Howard Ecklund von der Rice-Universität in Houston. 17 Prozent der 275 befragten atheistischen Universitätswissenschaftler erklärten, dass sie mehrmals im Jahr mit ihren Kindern Gottesdienste besuchen.

Das Resultat überraschte Ecklund: «Ich habe angenommen, dass Atheisten ihre Kinder wohl kaum religiösen Einflüssen aussetzen wollten.» Doch bei Akademikern treffe das Gegenteil zu: Viele wollten, dass ihre Kinder auch in weltanschaulichen Fragen ein gut begründetes Urteil fällen könnten.

Biblische Reisen für Atheisten

Auch im deutschen Sprachraum könnten sich Atheisten zumindest für christliche Geschichte interessieren. Davon scheint zumindest der Unternehmer «Biblische Reisen» auszugehen, er bietet ab dem kommenden Jahr Urlaube «für Ungläubige und Zweifler» an, berichtet das Magazin «Pro». Elf Tage lang sollen demnach Interessierte in Ägypten und Israel die biblische Welt hautnah erleben.

Geschäftsführer Georg Röwekamp «Die Teilnehmer sollen am Ende besser verstehen, was gläubige Menschen meinen, wenn sie von Gott sprechen.» Auch sollen die Reisen «Ungläubige und Zweifler, die das Suchen und Fragen nicht aufgegeben haben», in die Welt der Bibel führen.

Atheisten in Jesu Spuren

Der Trip beginnt in Ägypten und führt über die Sinai-Halbinsel nach Israel. In der ägyptischen Wüste sollen die Teilnehmer etwa den Auszug aus Ägypten nachvollziehen und entdecken, wie die Zehn Gebote zur Grundlage der jüdischen Religion werden konnten. In Israel wandeln die Reisenden auf den Spuren Jesu.

Die Idee zur Reise für Atheisten kam Röwekamp nach einem Gespräch mit einem nichtgläubigen Journalisten. «Er sagte damals, eine biblische Reise fände selbst er spannend», erinnert sich Röwekamp, und fährt fort: «Da wird er sicher nicht der einzige sein.» Es sei an der Zeit, das Gespräch mit jenen zu suchen, denen glauben schwer fällt, findet er.

Datum: 12.12.2011
Autor: Daniel Gerber

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