Seit 50 Jahren Gottesdienst-Übertragungen am TV

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Vor 50 Jahren strahlte das Schweizer Fernsehen DRS zum ersten Mal live einen Gottesdienst aus. Die Übertragungen der Gottesdienste gehören seither zur festen Programmstruktur von SF DRS und erfreuen sich einer treuen Fernsehgemeinde. Marktanteil: rund 10 Prozent.

Können Gottesdienste live am Fernsehen übertragen werden? Das fragten sich die Kirchen vor 50 Jahren, als das neue Medium begann, zuerst in die Restaurants und dann in die Stuben der Menschen einzuziehen.

Sowohl in der römisch-katholischen wie in der evangelisch-reformierten Kirche gab es skeptische Stimmen. Schauen die Gläubigen den Gottesdienst zu Hause am Fernseher und die Kirchen bleiben am Sonntagmorgen leer? Darf man Gottesdiensten zuschauen, ohne daran aktiv teilzunehmen?

Andererseits wollten es sich die Kirchen nicht entgehen lassen, das neue Medium zu nutzen. Und dieses profitierte von der Beteiligung der gesellschaftlich anerkannten Institution Kirche am Programm. Die progressiven Stimmen überwogen und so waren beide Konfessionen etwa gleichzeitig für eine erste Live-Übertragung bereit.

Am 31. Oktober 1954 wurde aus der katholischen Kirche St. Peter und Paul in Zürich die erste Messe ausgestrahlt. Vier Wochen später, am 28. November 1954, kam der erste reformierte Gottesdienst aus Kilchberg ZH. Die Evangelisch-Reformierte Kirchgemeinde Kilchberg hat sich bereit erklärt, genau 50 Jahre später, wiederum am ersten Advent, am 28. November 2004, dem Schweizer Fernsehen erneut Gastrecht zu gewähren. Am 31. Oktober 2004, ebenfalls genau 50 Jahre später, kommt wiederum eine Messe aus Zürich, diesmal aus der Liebfrauenkirche.

Marktanteil von rund 10 Prozent

Gottesdienstübertragungen bedeuten für die Kirchgemeinden eine grosse Mehrarbeit in der Vorbereitungszeit. Auch das Fernsehen betreibt einen beträchtlichen Aufwand für jede dieser Live-Sendungen. Dafür erfreuen sich die Gottesdienstübertragungen einer treuen Fernsehgemeinde, was der langjährige durchschnittliche Marktanteil von rund 10 Prozent bestätigt.

Dem Schweizer Fernsehen DRS sei es wichtig, "nicht nur über das religiöse Leben in der Gesellschaft zu berichten, sondern eine mediale Teilnahme an kultischen Feiern zu ermöglichen, nicht zuletzt auch für Menschen in Spitälern und Heimen", heisst es in einer Pressemitteilung. Die Gottesdienste der verschiedenen Konfessionen gehörten seit 50 Jahren genauso zum Fernsehprogramm, wie die Übertragung einer Feier aus einer anderen Religion, die seit geraumer Zeit einmal im Jahr stattfindet.

Datum: 29.09.2004
Quelle: Kipa

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