Im Sakura-Land

«Sie wollen die Botschaft hören, aber niemand sagt sie ihnen»

Japaner für Jesus zu erreichen gilt als schwierig. Doch bei einem Einsatz vor Ort stellte Rachel Li fest: «Sie wollen die Botschaft hören, aber niemand sagt sie ihnen.» Eindrücklich gewesen sei zudem das japanische Verständnis für Schönheit.
Japan

Vor wenigen Wochen leistete Rachel Li einen Kurzeinsatz in Japan. Nicht zum ersten Mal besuchte sie das Land, wie sie in einem Gastbeitrag bei «Christian Today» festhielt. Doch zum ersten Mal leistete sie vor Ort einen Missionseinsatz.

Erwartungen habe sie keine grossen gehabt, als sie sich für eine Kirche in der Stadt Hirosaki zu engagieren begann. Doch durch ihren Einsatz habe sie ein paar besondere Dinge über Land und Leute gelernt:

1. Einzigartiges Verständnis für Schönheit

Sie war während der Sakura-Saison in Japan. «Sakura» ist der japanische Begriff für «Kirschblüten». «Sie sind schön mit rosa und weissen Farben, aber leider ist ihre Lebensdauer kurz.

Nachts werden die Sakuras mancherorts beleuchtet. «Die Liebe und Verbundenheit der Einheimischen zu Sakuras hat die Art und Weise verändert, wie ich Schönheit und Leben zu schätzen gelernt habe. Das Leben ist kostbar und schön, aber auch sehr kurz, genau wie das Leben einer Sakura. Wenn wir nur sehen könnten, dass Jesus allen Menschen das ewige Leben anbietet, um die Schönheit von ihm und seiner Schöpfung zu geniessen!»

2. Ihre einzigartige Sicht auf die Spiritualität

Eine Christin erzählte Rachel Li von einem Sprichwort. Laut diesem werden Japaner in den Schintoismus hineingeboren, sie heiraten als Christen und sterben buddhistisch.

«Shinto Ansichten und Überzeugungen durchdringen einen Grossteil der japanischen Kultur. An vielen Orten findet man oft Tempel und Schreine, besonders in ländlichen Gebieten. Aber viele Japaner mögen die traditionelle, westliche (und damit 'christliche') Hochzeit. Ihre Sichtweise auf das Leben nach dem Tod ist stark vom buddhistischen Glauben an Karma und Reinkarnation beeinflusst, so dass sie Gutes tun und die Harmonie im Leben und in der Gemeinschaft fördern wollen.»

3. Ihre einzigartige Angst vor Nichtkonformität

«Eine der schwierigsten Herausforderungen, die ich bei der Weitergabe des Evangeliums an die Japaner sah, ist ihre Angst, sich von der Norm abzugrenzen. Christen sind in Japan eine Minderheit. Der Verzicht auf Glaube und Praxis des Schintoismus sowie eine neue Religion anzunehmen – ganz zu schweigen von einer 'westlichen' Religion – würde bedeuten, dass sie auffallen und nicht mehr Teil der Gruppe sind.»

Doch noch etwas stellte Rachel Li fest: «Es gibt so viel Potenzial, um die Unerreichten in Japan zu erreichen, weil die Menschen von Jesus hören wollen, aber sie haben niemanden, der es ihnen sagt!»

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Datum: 24.06.2019
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Today

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