Ein junger Anwalt stiftet Einheit

Anfang 2024, als die Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah gross waren, versammelten sich die Gläubigen in Beirut, um für den Frieden zu beten. Merhej, ein katholischer Christ mit einer besonderen Ausstrahlung, leitete einen grossen Chor mit 300 Sängern. Dieser Chor vereinte verschiedene Gesänge: byzantinische Lieder, protestantische Hymnen und katholische Liturgie. Viele beschrieben diese Veranstaltung als einen echten geistlichen Durchbruch. Einige weinten sogar, andere erlebten tiefe spirituelle Momente.

«Kampf für Einheit»

Als aber die Angst vor einem Krieg zurückkehrte, zogen sich einige Gläubige zurück. Sie hatten Mitgefühl mit den schiitischen Familien, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Merhej sah dies als eine Aufforderung, dass sich die Herzen noch tiefer verändern müssen. Als die Bischöfe des Libanon erneut zum Gebet aufriefen, kam Merhej wieder, um den Gottesdienst zu leiten. Und dieses Mal war etwas anders. Sogar diejenigen, die vorher gezögert hatten, öffneten nun ihre Häuser und Herzen in Liebe.

In einem wirklich historischen Augenblick predigte Kardinal Bechara al-Rai, der höchste katholische Würdenträger im Libanon, in einer armenisch-evangelischen Kirche. «Wir kämpfen einen geistlichen Kampf für unsere Einheit», sagte Merhej. «Vielleicht tut Gott etwas Neues.»

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