Gospelchor Gossau: Auftritt im Dubai-TV

Dubai
Chor Gossau

Der Gospelchor Gossau reiste für mehrere Tage in die Vereinigten Arabischen Emirate nach Dubai. Einer der Höhepunkte war der TV-Auftritt im Dubai –TV.

Schon bei der Passkontrolle am „Dubai International Airport“ wurde es einigen Chormitgliedern so richtig bewusst, dass diese Konzertreise in der 15-jährigen Bandgeschichte wohl eine besondere Wegmarke darstellen würde.

Dubai - wie kam der Ostschweizer Gospelchor Gossau dazu dort aufzutreten? Die entscheidenden Kontakte konnten durch die in Dubai lebende Sue Penfold hergestellt werden, sie ist die Mutter eines der Chormitglieder. Nach langer Vorarbeit flog so eine 38 köpfige Sängergruppe mit Musikern, Technikern und Begleitpersonen in die Vereinigten Arabischen Emirate.

Musikalisches Spektakel

Gastgebergemeinde war die Evangelische Gemeinschaft DECCC (Dubai Evangelic Church Centre), der etwa 1000 Menschen aus 40 Nationen angehören. In dem Gemeindezentrum, das buchstäblich mitten in den arabischen Wüstensand gebaut wurde, konnte der Gospelchor denn auch einige hinreissende Konzertauftritte hinlegen.

Mit der dritten CD im Gepäck, liess Chorleiter Urs Leuenberger die Abende zu musikalischen Spektakel werden, welche die dortige Gemeinde beeindruckte. Man verspürte auch dort: Gospel ist nicht nur Musik, er ist auch Glaubensbekenntnis. „Der Spirit sprang über“, sagte Gemeindepastor Daniel Splett.

Gastfreundlich

So waren es denn auch Mitglieder des Kirchenzentrums, die sich bereit erklärten, ihren Gästen aus der Schweiz ein Privatquartier zu Verfügung zu stellen. „Die Gastfreundschaft hat mich tief bewegt“, sagt Sarah, die bei einem südafrikanischen Architekten-Ehepaar in einem neu angelegten, gepflegten Villenviertel ein Quartier gefunden hatte. Zu den angebotenen Gospelworkshops des Chors kamen denn auch viele Gastfamilien.

Bleibende Erinnerungen

Der Ort Dubai bleibt den Chormitgliedern und deren Begleitpersonen gewiss in besonderer Erinnerung, bot die Stadt in diesen Tagen doch Gelegenheit für ungewöhnliche Auftritte. So etwa als man sich am weissen Strand von Dubai am Fusse des Luxushotels Burj al-Arab, des imposanten Wahrzeichens der Stadt Dubai, traf und mit Gospel ein Stück Nashville-Atmosphäre verbreitete. Auch im klimagekühlten Foyer des Mövenpic Hotels sowie im Swiss-Pavillon im „Global Village“, einer zeitgleich stattfindenden Wirtschafts-Expo konnte der Chor auftreten.

Dieser Auftritt bleibt wegen seines besonderen Rahmens im festen Gedächtnis. Immer wieder erklang mit „Allah u akbar“ der Ruf des Muezzin am Abend, verzauberten die weissen Gewänder der Araber oder die neugierigen Blicke der ganz in schwarz gekleideten Frauen. An diesem Ort jedoch durfte in der Öffentlichkeit weder geküsst noch geraucht werden.

„Jesus“ war Tabu

Ein anderer Höhepunkt war der Auftritt im Dubai-TV. „Für uns war dies eine besondere Ehre, wir gaben auch spirituell unser Bestes“, sagt Urs Leuenberger. Nicht immer verliefen die Auftritte ohne Komplikationen, denn auch wenn Dubai in religiösen Fragen gemeinhin als eher liberal gilt, hat der Auftritt eines Gospelchors noch immer Brisanz. Die Gossauer standen unter genauer Beobachtung. Sämtliche Texte mussten schon zuvor zur Prüfung an die zuständigen Behörden geschickt werden. Worte wie „Jesus“ waren tabu und mussten während der Auftritte durch andere ersetzt werden.

Trotzdem: Stets war es dem Gossauer Gospelchor ein Anliegen, dass die Konzerte nicht bloss begeisternde Happenings waren, sondern auch Gottesdienste, in denen Textinhalte zum Nachdenken anregen sollen. So bekennt auch Manuela Rast, die Gründerin des Gospelchors Gossau, offen: „Das Gefühl, als Christ in der Minderheit in einem muslimischen Land über unseren Glauben gesungen zu haben, das hat mich tief bewegt.“

Datum: 12.04.2005

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