In rund 300 Städten in der ganzen Welt wurde am 9. Oktober für den Frieden gerannt; so auch in der Schweiz. In Bern gingen 800 Teilnehmer an den Start. «2005 ist das UNO-Jahr des Sports. Das war unser Beitrag: eine Stafette rund um die Welt», erklärt Andreas Jans, der den «Streckenabschnitt» Schweiz mitorganisiert hat. Ursprünglich habe man in Bern eine Art Sternlauf von Botschaft zu Botschaft organisieren wollen. Dies erlaubten die Behörden nicht. Darum fand der Event auf dem Bundesplatz statt, und die Rundstrecke wurde am Schweizer Regierungsgebäude vorbeigeführt. «Run4unity» («Rennen für die Einheit») war eine Veranstaltung von «drops4peace» («Friedenstropfen»), einem Arbeitszweig der Fokolar-Bewegung. Die Organisatoren nennen sich selber «Jugendliche für eine geeinte Welt». Sie wollen mit ihrem Leben «Jesus nacheifern. Das ist uns wichtig», meinte Jans. «Und dass es ein Anlass für ihn und mit ihm ist.» Das Patronatskomitee war gut bestückt: mit «UNO-Sportchef» und Alt-Bundesrat Adolf Ogi, Arno del Curto (Trainer des HC Davos), Andy Egli (Trainer des FC Aarau), Marcel Fischer (Fecht-Olympia-Sieger), Gürkan Sermeter (Fussballclub «Young Boys», Zürich), Othmar Hitzfeld (eine Art Co-Kaiser), Simone Niggli-Luder (10fache Weltmeisterin im Orientierungslauf) oder Viktor Röthlin (Marathonläufer), um nur ein paar aufzuzählen. «Unser Fest begann um 10 Uhr», blickt Jans zurück. «Der Bundesplatz war mit zehn Ständen bereit. Küchen aus verschiedenen Ländern waren vertreten. In der Schweiz lebende Ausländer hatten traditionelle Speisen zubereitet.» Den Startschuss gab Brigitte McMahon, die Schweizer Triathlon-Olympiasiegerin von Sidney 2000. In einer Kurzansprache ermutigte sie ihre Zuhörer, in schwierigen Situationen nicht aufzugeben, sondern sich noch mal richtig ’reinzuhängen und Leute zu finden, die einen unterstützen. Dann fiel der Startschuss, und 800 Teilnehmer aus der ganzen Schweiz rannten oder waren als Skater unterwegs. Sogar Leute in Rollstühlen rollten für die «Friedenstropfen». Jans: «Manche guten Sportler haben auch ein Kind an die Hand genommen, so dass auch es mitlaufen konnte. Es war eine Mega-Atmosphäre. Unser Ziel war, den Sport mit der Nächstenliebe zu verbinden.» Man nehme aber nicht in Anspruch, dass sich die Welt jetzt ändern wird. «Wir wollten zeigen, dass eine geeinte friedliche Welt möglich ist.» Mehr als 8000 Franken kamen durch das Start- oder Sponsorengeld der jungen Sportlerinnen und Sportler allein in Bern zusammen. Es geht zu einem grossen Teil an eine Schule in Amman (Jordanien), wo 100 irakische Flüchtlingskinder unterrichtet werden. Weltweit werden rund 30 Projekte von "schoolmates" - Ausbildung für Kinder - unterstützt. Organisiert wurde run4unity von den weltweit rund 150.000 Kindern und Jugendlichen der Fokolarbewegung. In der Schweiz sind 300 Kinder und Jugendliche aktiv.
Datum: 12.10.2005Rund um den Globus
In 24 Stunden ging die Stafette um den Globus. In jeder Zeitzone wurde von 11 bis 12 Uhr Ortszeit gerannt. Der Start erfolgte auf den Fidschi-Inseln im Pazifik. Um 12 Uhr dortiger Zeitrechnung wurde der Stab in die nächste Zone weitergegeben. Als in der Schweiz die Uhren auf 11 zeigten, übernahmen ihn die hiesigen Läufer von Ländern wie Israel, Ägypten, Griechenland oder Südafrika. Der Startschuss erging dann zeitgleich mit Schweden, Italien, Angola und anderen Ländern. Nach einer Stunde waren Irland, Portugal, die Elfenbeinküste und andere Nationen an der Reihe. Andreas Jans: «Der Stab wurde jeweils per Internet weitergegeben.»Ogi, Egli und Hitzfeld
Startschuss von Brigitte McMahon
Autor: Daniel Gerber
Es war ein Stafette rund um die Welt: von einer Zeitzone in die andere, von einem Land ins andere. Die Bewegung «Jugendliche für eine geeinte Welt» («drops4peace») wollte damit für den Frieden werben.