1. Swiss Gospel Contest: Toller Abend mit drei Siegern

Tolle Performance und Heimvorteil: Der Siegerchor aus Flawil
Gutgelaunt: Jury-Mitglied Bo Katzman mit Carmen Fenk
Begeisternd: Tabasso
Kulant: Fabian Egger von CAT Medien organisierte den Gospel Contest.
Von Herzen: Die Berner Solistin von Gospel News
Intensiv und nuancenreich: Die Jury sah Gospel News vorne.
Schweizer Chor mit schwarzer Dirigentin: Die Glarner Inspirational Singers

Der Gospelchor Flawil hat den ersten Swiss Gospel Contest gewonnen. Im Finale des Wettbewerbs, das am Sonntag in Weinfelden über die Bühne ging, gab das SMS-Voting aus dem Saal – und damit die stärkere Präsenz von Anhängern des Ostschweizer Chors – den Auschlag. Dem hauchdünn unterlegenen Ensemble Tabasso spendierte der Veranstalter, CAT-Medien, am Montag spontan einen weiteren Förderpreis.

Flawil lag am Schluss mit 48.44 Punkten nur um Haaresbreite vor dem Gospelchor aus dem Freiburger Sensebezirk (48.42). Die Zahl der innert zweimal drei Minuten abgegebenen SMS wurde zu einem Drittel gewichtet, so stark wie die Jury-Bewertung des Acapella-Vorsingens am Tag und des abendliche Konzertvortrags mit Band. Flawil gewann den Förderpreis von 4000 Franken, gesponsert vom Credo Schloss Unspunnen in Wilderswil; Tabasso erhält 2000 Franken.

Der Sieger der Jury

Die Jury bestand aus Bo Katzman, Urs Leuenberger (der Hauptdirigent der Flawiler verliess bei den Auftritten seines Chors den Saal), Fabian Egger von CAT Medien und dem Basler Künstlermanager Gaetano Florio.

Pikant ist, dass die vier Juroren nachmittags und abends unter den acht Chören einmütig jenen top setzten, der beim SMS-sendenden Publikum nicht ankam und daher in der Gesamtrangliste Vierter wurde: Gospel News, geleitet vom Gospel-Pionier Uwe Knoblauch (43.42). Beim präzisen, temporeichen und vielfach variierten Vortrag konnte man ahnen, dass auch die fruchtigste Orange einmal ausgepresst ist…

Authentische Schlüsselpersonen

Der inspirierte Auftritt der Flawiler (mit ihrer indischen Vizedirigentin hatten sie bloss drei Proben durchführen können) wurde am Ende des dreistündigen Contests weitherum als siegwürdig empfunden. Doch hatte schon der Gospelchor Tabasso, der als erster auftrat, mit seinem theatralisch geschickt aufgepeppten, frischen Gesang die von weit her angereisten Gospel-Fans begeistert.

Carmen Fenk wie sie leibt und lebt

Mit ihrer schwarzen Dirigentin machten die Inspirational Singers aus Glarus starken Eindruck (Gesamtdritte mit 43.50). Dagegen erinnerte der Gospelchor Liebefeld auch daran, dass Gospeln hierzulande zu einem bevorzugten Hobby von Hausfrauen (und Möchtegern-Bühnenstars?) geworden ist. Den Abend moderierte Carmen Fenk als Ostschweizer Ulknudel – ihre Topqualitäten brachte sie erst im abschliessenden gemeinsam gesungenen „O Happy Day“ und „Amen“ herüber.

Gospel – wozu?

„Sing Till the Power of the Lord Comes Down“: Bei aller Begeisterung für Gospel, die dem (von einigen Nebengeräuschen begleiteten) Weinfelder Contest bestimmt eine Neuauflage verschafft, ist zu hoffen, dass dieses geistliche Ziel nicht aus den Augen verloren wird.

 

Datum: 14.03.2006
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

Werbung
Livenet Service
Werbung