Die erste Verfilmung "Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia", war mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 745 Millionen Dollar einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Am 31. Juli gelangt mit „Prinz Kaspian“ der zweite Film aus der Reihe „Chroniken von Narnia“ in die Deutschschweizer Kinos. In den USA hat das Fantasy-Abenteuer gleich nach dem Start im Mai die Spitzen der Charts erreicht. Der Vorgängerfilm „König von Narnia“ (2005) zog 430'000 Besucher in die Schweizer Kinos. Viele Jugendliche schlossen damals die Pevensie-Geschwister und den wunderbaren Löwen Aslan in ihr Herz. Seither ist auch der Absatz der bis dahin im deutschen Sprachraum wenig bekannten Narnia-Bücher massiv gestiegen. Der Autor C.S. Lewis, seinerzeit Professor für Mittelalter und Renaissance im englischen Oxford und Cambridge, hat damit Jugendliteratur auf hohem Niveau geschaffen, in die zu vertiefen sich heute noch lohnt. Gerade jungen Menschen auf der Schwelle zum Erwachsenenleben bieten Film und Buch viel Stoff rund um Grundfragen der Philosophie, Ethik und des Glaubens. Die Filmemacher standen vor der Herausforderung, ein beliebtes Buch mit einer eher langsamen Handlung in einen unterhaltsamen, modernen Film zu verwandeln und die geistliche Botschaft dabei beizubehalten. Herausgekommen ist ein spannender Ritterfilm, der mit einer packenden Handlung Jugendliche zweifellos begeistern wird. Trotz der vordergründig aktionsreichen Handlung, bleiben die grossen philosophischen und ethischen Themen des Buches stets spürbar. Sie stellen den eigentlichen Schatz des Filmes dar und bieten reichlich Stoff für Diskussionen und Auseinandersetzungen gerade mit heranwachsenden jungen Menschen. In einem Interview mit dem Magazin "Christianity Today" sagte Douglas Gresham, Co-Produzent und Stiefsohn Lewis', über die Qualität der zweiten Narnia-Verfilmung: "Es ist ein fantastischer Film. Ich bin sehr, sehr zufrieden. Es ist ein Film, der die grundlegende Botschaft Prinz Kaspians - zurück zu Wahrheit, Glauben, Ehre und Gerechtigkeit nach einem Jahrtausend der Korruption in Narnia -, sogar noch stärker als das Buch schildert. Ich hasse es fast zu sagen, aber ich denke, es ist ein besserer Film als ' Der König von Narnia'." Tief geprägt durch seine Erlebnisse in den Schützengräben des Ersten Weltkrieges verfasste der in Nordirland geborene und in Oxford und Cambridge lehrende Professor für das Spätmittelalter und Renaissance, C.S. Lewis 1898–1963), die „Chroniken von Narnia“. Darin widmet er sich den zentralen Fragen, denen sich seine Generation anlässlich des Zweiten Weltkrieges stellen musste: Wann muss man einem schleichend sich entwickelnden Tyrannen Gewalt entgegensetzen? Wie kann man die Gewalt im Krieg rechtfertigen? Woher kommt die nötige Opferbereitschaft für den Kampf gegen einen gnadenlosen Feind? Was braucht es, damit die Kämpfer für Freiheit nicht selber zu unmenschlichen Bestien werden? Der aktuelle Film greift diese bedeutenden und zweifellos zeitlosen Fragen auf und animiert dazu, sich näher mit ihnen auseinanderzusetzen. Ein Kinobesuch mit anschliessender Lektüre des entsprechenden Buches bietet eine ideale Möglichkeit, Jugendliche in „kinderphilosophische“ und theologisch grundlegende Gespräche zu führen, in denen viele Themen der Philosophie, der Ethik sowie des Christlichen Glaubens angesprochen werden. Der eher poetisch-märchenhafte erste Film „Der König von Narnia“ aus dem Jahr 2005 machte das Publikum mit den vier Pevensie-Kinder bekannt. In „Prinz Kaspian“ sind die jungen Menschen nun einige Jahre älter. Doch in Narnia sind unterdessen 1300 Jahre vergangen. So sind die Jugendlichen mit dem Phänomen „Geschichte“ konfrontiert: Durch schleichende Entwicklung zum Bösen hin ist Narnia unter die Zwangsherrschaft des bösen Telmarer-Fürsten Miraz gekommen. Der Tyrann hat die lebensfreundliche Welt Alt-Narnias ganz an den Rand gedrängt: Sprechende Tiere, gutwillige Zwerge, tanzende Bäume und mit der Erde verbundenen Naturwesen ¬– die ganze Kreatur in Narnia – ächzt jetzt unter dem machtgierigen Tyrannen. Dieser herrscht mit Terror und vernichtet jede Erinnerung an die alte Realität. Es ist verboten von den alten Zeiten zu sprechen, niemand soll an die „heile Welt“ von Alt-Nania glauben. In diese Welt werden die Pevensie-Kinder zurückgeholt. Ein gutwilliger Telmarer, Prinz Kaspian, hat durch Cornelius, seinen Hauslehrer, nämlich die „wahre Geschichte“ kennengelernt. Er sehnt sich nun nach Alt-Narnia und verändert sein telmarisch zu kurz greifendes Weltbild. Er versucht mit den Haustieren am Hof zu sprechen – und scheitert daran, dass diese keine Tiere Alt-Narnias sind. Cornelius muss dem durch Miraz bedrohten Kaspian zur Flucht in die Wälder verhelfen. Dort lernt dieser nun an den Rand gedrängte Wesen kennen und weckt in ihnen die Hoffnung auf eine Wiederherstellung ihres Lebensrechtes. Er beschwört dazu ihren mittlerweile verkümmerten Glauben an Aslan. Dieser gilt als Symbol dafür, dass es nie zu spät ist, an die Möglichkeit eines Befreiungskampfes zu glauben. Rund um die Bedeutung Aslans kommt es im Buch zu „befreiungstheologischen“ Gesprächen. Die Kinder lernen im Verlauf der Handlung also, was eine erwachsene Person ausmacht: Den „Narnia-Chroniken“ gelingt es, Jugendliche auf die sich in ihnen entwickelnde Erwachsenenidentität anzusprechen. In diesen Geschichten bestehen gleichaltrige Jugendliche Abenteuer und können in ihrem Handeln angesichts der unglaublichen Herausforderungen der Erwachsenenwelt den Glauben ans Gute bewahren. Sie lernen dabei, wie gut ist, Menschen, die sich als Vorbilder bewährt haben, weiterhin zu vertrauen. Gerade wenn nun neue Mächte als tüchtig-schlaue Verführer auftreten und den Glauben an das Gute als überholten Kinderglauben lächerlich zu machen versuchen, muss man am Alten, am Menschlichen festhalten. Das Geheimnis der „Chroniken“ liegt gerade darin, dass diese Geschichten offen sind für Konzepte des kindlichen Denkens, das jugendliche Publikum aber gleichzeitig in erwachsene Denk- und Handlungskonzepte hineinführen und mit ihnen die anstehenden Fragen, was denn nun gelten soll, in ihren Dialogen besprechen. Sie trauen jungen Menschen zu, erwachsen zu handeln und werten sie dadurch ständig auf. Sie zeigen, dass man ein „Kind des Vertrauens“ bleiben kann, auch wenn man erwachsen wird. Wer mehr über die kinderphilosophischen und theologischen Themen in Prinz Kaspian oder den Narnia-Büchern wissen möchte, kann per E-Mail eine Interpretationshilfe bestellen. Darin sind die nur gestreiften Themen mit Bezug zum Buch vertieft. E-Mail: peter.felber@int-ext.com Eine Interpretationshilfe vom Autor Peter Felber, Theologe aus Basel, kann auch hier eingesehen werden: Interpretationshilfe Trailer zum Film ansehen: Trailer Deutscher Titel: Die Chroniken von Narnia - Prinz Kaspian von Narnia Drehorte: Grossbritannien, USA 2008 Zum Filmstart auch als Spiel erhältlich Traveller's Tales, die derzeit auch an den 'Lego'-Spielen ('Lego Indiana Jones', 'Lego Batman') arbeiten, wollen das Spiel pünktlich zum Filmstart am 31. Juli 2008 für PC, Xbox 360, PlayStation 3, PlayStation 2, Wii und DS in den Handel bringen. Der Titel orientiert sich an der Film- und Buchvorlage, erweitert das Geschehen aber sogar um ein Level. Dieses spielt zeitlich zwischen dem ersten und zweiten Teil des Films im Schloss Cair Paravel. Es erzählt, wie Narnia in die Hände der Telmarer fiel. Das Schloss ist im Film selbst nur als Ruine zu sehen. Das Action-Adventure soll auf den Heimkonsolen und dem PC sowohl allein als auch zu zweit spielbar sein. Eine entsprechende Ein- und Ausstiegs-Funktion wurde integriert. Mehr als 20 Charaktere können zudem gespielt werden, darunter unter anderem Prinz Kaspian. Die DS-Fassung wird dagegen an die Möglichkeiten des Nintendo-Handhelds angepasst - ein rundenbasierendes Action-RPG soll es werden, mit zehn verschiedenen spielbaren Charakteren, das über den Touchscreen gesteuert wird. Autor: Peter FelberUmsetzung als Herausforderung
"Besser als der Vorgänger"
Zentrale Fragen des Christlichen Glaubens
Ethik für junge Menschen
1. Sie hält vertrauensvoll fest an dem, was er einmal als wichtig erkannt hat, was er „mit dem Herzen sieht“ und nun „glaubt“. Dabei ist das Vertrauen zu Personen wichtig, die ihr dieses Vertrauen mitgegeben haben: Wahrheit stellt sich immer erst durch das Handeln von Personen ein.
2. entwickelt die dafür nötige Ichstärke und ist so fähig, sich auch gegen die eigene Gruppe zu stellen (Druck der Peer Group)
3. Sie hat Zivilcourage und den Mut, sich gefährlichen und möglicherweise nachteiligen Konfrontationen zu stellen
4. Sie ist kann Verzicht leisten, da leidvolle Erfahrungen und Entbehrung zum Leben mit dazu gehören
5. Sie begegnet dem Bösen dann, wenn es nötig ist, mit eingrenzender Gewalt und in Opferbereitschaft (ein wichtiges Thema für die damalige Weltkriegsgeneration!)
6. Sie weiss, dass diese Gewalt gegen den Feind kein Ziel an sich ist. Wo es um das Wiederherstellen der Freiheit geht, die ein volles Leben für alle bringen soll, dürfen Gewalt und Kampf nicht das letzte Wort behalten. (Freiheit „von“ etwas muss immer als Freiheit „für“ etwas interpretiert werden)
7. Sie verfügt über „ritterliche Tugend“ („chivalry“) als wichtigstes Element des Kampfes gegen das Böse. Auch der schlimmste Feind bleibt immer ein Mensch – und verdient Gnade!
8. Er kennt seine Schwächen und Grenzen. So sagt Aslan zu Kaspian vor dessen Krönung: „Hättest du dich stark für dein Amt gefühlt, wäre dies der Beweis, dass du es nicht bist.“Auch als Erwachsener „Kind des Vertrauens“ bleiben
Film-Infos
Englischer Titel: Chronicles of Narnia 2
Französischer Titel: Le Monde de Narnia: chapitre 2 - le prince Caspian
Genre: Abenteuer, Familienfilm, Fantasy
Kinostart: 31.07.2008
Verleih: Walt Disney Studios Schweiz
Bearbeitung: Bruno Graber
Quelle: Livenet/pro
Datum: 20.06.2008