Echte Flaschenpost am Kirchenstand versenden
Die drei offiziellen Landeskirchen stellen zum 23. Mal an der BEA aus (heuer vom 3. bis 12. Mai). Mit am Stand dabei ist zudem die Schweizerische Bibelgesellschaft. Wir sprachen mit Andreas Zeller, Synodalratspräsident der Reformierten Kirche Bern-Jura-Solothurn, und Sprecherin Karin Freiburghaus.
Livenet: Herr Zeller, was sehen die Besucher der BEA bei Ihnen? Einen grossen Kirchenturm neben Riesenrad?
Andreas Zeller: In diesem Jahr werden die Besucher Wasser sehen. Thema ist: Kirchen an der Quelle des Lebens. Wasser als Sinnbild des Lebens, Wasser, das fliesst, Wasser das reinigt und belebt. Man kann eine Flaschenpost senden und auf einer grossen Spielfläche steht ein «Vier-gewinnt»-Spiel.
Aus welchen Gründen ist die Kirche an der BEA dabei?
Andreas Zeller: Die katholische, christkatholische und die reformierte Landeskirche wollen nahe bei den Leuten sein, dort, wo das Leben ist, wo die Menschen sind. Der Kirchenstand an der BEA ist immer eine gute Gelegenheit, eine Pause zu machen und etwas auszuruhen. Er wird sehr geschätzt.
Verschiedene Spiele können jeweils gemacht werden, einmal ein Riesen-Mikado, diesmal «Vier gewinnt» – was geschieht da?
Karin Freiburghaus: Wir bieten ein überdimensioniertes «Vier-gewinnt»-Spiel. Auf den Rondellen, mit denen gespielt wird, hat es Bibelsprüche darauf. Wir laden zu diesen grossen Spielen, damit die Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Wildfremde Leute reden dadurch miteinander. Bei der Flaschenpost können sich die Leute zu den Themen äussern, die wir auf den Plakaten aufgegriffen haben. Und sie können auch Anregungen und Wünsche an die Kirche richten.
Wie funktioniert das mit der Flaschenpost?
Karin Freiburghaus: Man kann sich zu den vier Plakatwänden äussern, ein «Like» oder «Unlike» ankreuzen oder selbst ein paar Worte verfassen. Oder eine Kinderzeichnung drauf legen. Das kommt dann in die Flasche. Und diese wird den Wasserlauf runtergelassen und zuletzt aus dem kleinen Teich rausgenommen. Wir schauen sie an, sammeln sie und spannende Zeichnungen werden auf einem Screen projiziert.
Und Sie machen auch mit?
Andreas Zeller: Ja sicher, und ich hoffe, dass meine Flaschenpost bis zum Ende der Ausstellung ankommt und nicht erst in ein paar Jahren, wie das manchmal mit diesen Flaschenpostsachen geht.
Karin Freiburghaus: Ich werde eine oder sogar mehrere runterfliessen lassen, nur schon um das spielerische Element an unserem Stand zu geniessen. Ich freue mich schon auf den Flusslauf und werde ihn auch nutzen.
Wie ist jeweils die Rückmeldung der Leute auf den Stand?
Andreas Zeller: Sehr viel und sehr verschieden, von Begeisterung, Lob, Dank und Freude, dass man sich hinsetzen kann und einen Kaffee oder ein Glas Most erhält. Bis hin zu vehementem Kritik an einem Pfarrer oder der Kirche überhaupt. Für uns ist das ein Begegnungsort den wir sehr schätzen.
Wie stehen die BEA-Organisatoren zum Kirchenstand?
Andreas Zeller: BEA-Organisatoren, Politiker und Besucher schätzen den Stand. Das sieht man daran, dass die drei Präsidien der Landeskirchen bei der Eröffnung jeweils eingeladen sind. Und vor drei Jahren, als wir zum zwanzigsten Mal eingeladen waren, erhielten wir ein sehr schönes Jubiläumsgeschenk: eine Wetterstation mit Uhr und Thermometer sowie einer schönen Erinnerungstafel. Das zeigt, dass unser Dabeisein anerkannt und geschätzt wird.
Datum: 30.04.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch