Frauen im Visier der Tabakfirmen
Die Industrie versuche die Frauen davon zu überzeugen, dass Rauchen ein Akt der Befreiung von männlicher Dominanz sei.
Nach WHO-Angaben rauchen weltweit rund 200 Millionen Frauen (neun Prozent aller Frauen) und 800 Millionen Männer (40 Prozent). Vor allem in den armen Ländern sähen Tabak-Firmen in der weiblichen Bevölkerung ein riesiges Potenzial neuer Kunden. Die Unternehmen würden dort hohe Summen investierten, um Menschen in die Nikotinsucht zu ziehen.
Bei der Jugend «erfolgreich»
Die Strategie der Unternehmen zahle sich bereits aus. In der Hälfte von 151 untersuchten Ländern zeige sich, dass die Zahl der Raucher unter Jungen und Mädchen in etwa gleich gross sei. Rauchende Teenager würden in der Regel auch als Erwachsene zur Zigarette greifen, so die Organisation.Laut WHO leiden Raucherinnen häufiger unter Brustkrebs als Nichtraucherinnen. Rauchen während der Schwangerschaft erhöhe das Risiko von Totgeburten, des Kindestodes kurz nach der Niederkunft und von Frühgeburten. Auch erhöhe sich bei Raucherinnen das Risiko der Unfruchtbarkeit. Durch Passivrauchen sterben den Angaben zufolge zudem mehr Frauen als Männer: Von den jährlich 430.000 Todesopfern seien fast zwei Drittel weiblich.
Pro Jahr sterben fünf Millionen Menschen
Insgesamt sterben jedes Jahr laut WHO rund fünf Millionen Menschen an den Folgen des Rauchens. Der Nikotinmissbrauch verursache vor allem Krebs und Herzkrankheiten. Die WHO befürchtet, dass die Zahl der Nikotin-Todesopfer bis zum Jahr 2030 auf acht Millionen Menschen pro Jahr steigt.Datum: 02.06.2010
Quelle: Epd