In andern Ländern wie den USA, Deutschland oder Japan werden auch Frühgeborene unter 24 Wochen routinemässig reanimiert und intensivmedizinisch behandelt. Die neue Regelung bedeutete, dass erstmals in der Schweiz für eine definierte Patientengruppe Grenzen für technische Hilfsmittel festlegt werden. Bei Frühgeborenen zwischen der 24. und der 26. Schwangerschaftswoche sehen die Richtlinien vor, dass das behandelnde Team im Gebärsaal über den Sinn einer intensivmedizinischen Therapie entscheidet. Kommt kein eindeutiges Ja oder Nein zustande, kann das Kind auch erst einmal auf der Intensivstation behandelt werden. Von der vereinheitlichten Betreuung von Frühgeborenen an der Grenze der Lebensfähigkeit erhoffen sich die Autoren mehr Gerechtigkeit, was einem ethischen Grundprinzip entspricht.
Datum: 26.07.2002
Quelle: NZZ