Pfarrer Sieber: Medikamente für Afghanistan

Pfarrer Sieber

Zürich. Pfarrer Ernst Sieber fliegt am Mittwoch nach Afghanistan. Sein Ziel: Kranken helfen – mit gespendeten Medikamenten von Pharma-Konzernen.

Über die Resonanz auf seinen Spendenaufruf ist Pfarrer Ernst Sieber hocherfreut: Pharmazeutische Firmen aus dem In- und Ausland schickten ihm innerhalb von nur zwei Monaten Arzneimittel im Gesamtwert von über 250 000 Franken. «Damit soll wenigstens einem Teil der Kranken in Afghanistan geholfen werden», erklärt Sieber.

Diese werden dringend benötigt. Laut Amin Amini vom Afghanischen Kulturverein in Zürich sterben Menschen an Entzündungen nach Blinddarmoperationen, oder sie werden unter Halbnarkose operiert, weil es in den Spitälern in Afghanistan an den einfachsten Medikamenten mangelt. Pfarrer Sieber und Wilhelm Vetter vom Uni-Spital Zürich haben Pharmaziefirmen zu Spenden aufgerufen und eine 1 12 Quadratmeter grosse Kiste voller Schmerzmittel, Wurmmittel, Antibiotika und anderen Medikamenten gesammelt. Damit kann ein kleines Spital seine Patienten drei bis sechs Monate lang mit dem Allernötigsten versorgen, sagt Vetter. «Wir fangen klein an, sammeln erste Erfahrungen und schicken vielleicht schon an Weihnachten das nächste Paket», verspricht Pfarrer Sieber.

Am Mittwoch fliegt er zusammen mit einem Dolmetscher via Frankfurt nach Kabul. Erwartet wird der 75-Jährige von einer Delegation des afghanischen Gesundheitsdepartements. Gemeinsam überbringen sie die Heilmittel - darunter vor allem Antibiotika - verschiedenen Spitälern mit akutem Medikamenten-Mangel. «Einige bezeichnen diese Aktion als Tropfen auf den heissen Stein. Doch manchmal reicht ein Tropfen, um den Stein ins Rollen zu bringen», sinniert der Pfarrer.

Datum: 14.10.2002
Quelle: Katholischer Nachrichtendienst

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