„Abhängigkeit ist weder draufgängerisch noch sexy“

Dior

Alexandria/Virginia. Gestern startet in den USA die Kampagne "Addiction is Not Fashionable". Die Kampagne wurde von Anti-Drogen-Organisationen und Selbsthilfegruppen gestartet und richtet sich gegen die neue Produktlinie "Dior Addict" des Mode-Designers Christian Dior. Vertreter diverser Organisationen fordern Dior zum Stop der Vermarktung von "Addict" auf. Diese Initiative umfasst unter anderem Vertreter von Selbsthilfegruppen, Elterngruppen und Gesundheitsorganisationen. Unterstützung kommt auch seitens der Medien, aus der Mode, der Unterhaltungsindustrie und der Politik.

Unter diesen Organisationen herrscht Bestürzung über die Marketingmethoden des renommierten Modehauses. Man stellt sich die Frage, wie Dior in seiner Werbekampagne "Admit it" mit Wörtern wie "Leidenschaft", "Sinnlichkeit" und "Energie" aufwartet und über " getting higher" sprechen kann, ohne Rücksicht auf die Eltern des Landes zu nehmen, die sahen wie ihre Kinder high wurden, sich zu Drogen bekannten und in Folge der Abhängigkeit starben. Dior handle in der Wortwahl völlig unverantwortlich, das Modehaus wolle aus dem "Drogen-Glamour" Profit schlagen. "Dior macht jegliche Drogenarbeit mit Kindern und Jugendlichen zunichte", verurteilt Sue Rusche von "National Families on Action" die Kampagne. Die Organisation steckte 200 Mio. Dollar Steuergelder in eine Medienkampagne, um Kinder vom Drogenkonsum abzuhalten. "Wie kann Dior die Botschaft verbreiten, dass Abhängigkeit verwegen, draufgängerisch und sexy ist", betonte Rusche auf der Homepage von Faces and Voice of Recovery.

Datum: 22.10.2002
Quelle: pte online

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