Um die Werte der Stresshormone zu erheben, wurden bei 315 männlichen und weiblichen Krankenhausbediensteten im Alter zwischen 20 und 60 Jahren Harnuntersuchungen durchgeführt. "Die Werte waren bei jungen, männlichen Krankenpflegern wesentlich höher als bei gleichaltrigen Krankenschwestern", erklärte Studienleiter Harry Chummun. Bei Probanden höheren Alters waren die Unterschiede im Stresshormon-Spiegel zwischen den Geschlechtern weniger stark ausgeprägt. "Der Grund dafür ist wahrscheinlich, dass Frauen nach der Menopause einen niedrigeren Östrogenspiegel haben", so Chummun. Dennoch seien die Werte der Stresshormone bei älteren Frauen, die eine östrogenhaltige Hormonersatztherapie erhalten, niedriger als bei Männern des selben Alters. Laut dem Forscher bekräftigt dies die Annahme, dass Östrogen für die Senkung der Stresshormone bei Frauen verantwortlich ist. Schlussfolgerung der Ergebnisse ist, dass Männer und postmenopausale Frauen für Stress bezogene Erkrankungen anfälliger sind als junge Frauen. Beinahe jeder dritte Arbeitnehmer in Europa - mehr als 40 Mio. Menschen – gibt an, unter Stress am Arbeitsplatz zu leiden. Die Konsequenz davon: Arbeitsbedingter Stress führt jedes Jahr zum Verlust von Millionen Arbeitstagen. Viele Unternehmen seien sich gar nicht bewusst, wie sehr psychosoziale Risiken, insbesondere Stress am Arbeitsplatz, ihre wirtschaftlichen Erfolge beeinträchtigen können.
Datum: 23.10.2002
Quelle: pte online