Experten fordern Sucht-Abgabe auf Alkohol und Tabak

Experte fordert zusätzliche Abgabe auf Alkohol: pro Milliliter ½ Cent.

Hamburg. Nach der Tabaksteuer-Erhöhung fordern Suchtexperten eine weitere Abgabe auf Alkohol und Tabakwaren, um Aufklärungs- und Vorbeugekampagnen zu bezahlen. „Es sollte eine Zusatzabgabe auf alle alkoholhaltigen Getränke eingeführt werden, um eine Anti-Alkohol-Kampagne zu finanzieren“, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle gegen Suchtgefahren, Rolf Hüllinghorst, der „Bild am Sonntag“.

Nach seinen Vorstellungen sollte pro Milliliter Alkohol ein halber Sucht-Cent erhoben werden. Eine Flasche Bier würde dann zwölf Cent teurer, eine Flasche Wein um 40 bis 50 Cent und eine Flasche Whisky um 1,61 Euro.

„Es ist höchste Zeit, stärker über die Gefahren legaler Suchtmittel in Deutschland aufzuklären“, forderte Hüllinghorst. Bisher würden für Prävention nur zehn Millionen Euro pro Jahr ausgegeben. „Das ist viel zu wenig im Vergleich mit den hohen Summen, die die Industrie in Alkohol- und Tabakwerbung investiert.“

Laut „Bild am Sonntag“ wird der Plan für eine Suchtabgabe von der drogenpolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion, Erika Ober, unterstützt. Anfang Juli hatten sich auch die Gesundheitsminister von Bund und Ländern für neue Finanzquellen für die Suchtbekämpfung ausgesprochen, darunter Abgaben auf Alkohol und Tabak.

Datum: 17.07.2003
Quelle: Epd

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