Das Forscherteam hat die Struktur eines MOG (Myelin-Oligodendrozyten-Glykoprotein) genannten Proteins entschlüsselt, das am äußersten Rand der Markscheide zu finden ist, die die Nervenzellen schützt. Die Ursachen von Multipler Sklerose seien zwar nicht bekannt. "Wir wissen aber, dass der Körper von an MS erkrankten Menschen das MOG als fremd einstuft und dass das Immunsystem das Protein angreift", sagte Rossjohn. Nachdem die Struktur des MOG nunmehr aufgedeckt seien, könnten genauere Erkenntnisse über dessen normale Funktionen und Rolle in der Pathologie erlangt werden. Die gewonnen Erkenntnisse könnten eines Tages zu der Entwicklung besserer Medikamente für die Behandlung der Krankheit führen. "MS wird hauptsächlich mit Interferonen behandelt, was aber nur bei etwa 40 Prozent der Patienten wirkt. Nachdem wir nun die genaue Form des MOG kennen, können wir möglicherweise neue Therapeutika entwickeln, welche den Angriff der T-Zelle behindern oder die Zerstörungswirkung der Antikörper verhindern, die sich an das MOG binden. Das Voranschreiten von MS würde damit aufgehalten werden", erklärte Rossjohn.
Datum: 25.09.2003
Quelle: pte online