Studie: Jeder zweite Pfarrer durch Burn-out-Syndrom gefährdet

Burn-out

Jeder zweite evangelische Pfarrer in Bayern ist durch das so genannte Burn-out-Syndrom gefährdet. Das geht aus einer Studie des Göppinger Klinikseelsorgers Andreas von Heyl hervor, wie die Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ (Donnerstag-Ausgabe) berichtete.

Für die erstmals durchgeführte Studie wurden 188 evangelische Geistliche befragt. Etwa die Hälfte von ihnen müsse zumindest als gefährdet betrachtet werden, so von Heyl. „Die Kirchenferne und Interesselosigkeit der Menschen an Kirchen- und Glaubensfragen zählen zu den typischen Problemen des Pfarrerberufs“, heisst es in der Studie. - Das Burn-out-Syndrom umschreibt Ermüdungserscheinungen und Ausgebranntheit im Beruf, oft in Verbindung mit vorausgehender Selbstüberforderung.

Kein Fremdwort

Pfarrer seien von dem Phänomen zwar immer noch weniger belastet als andere helfende Berufe wie Lehrer oder Krankenpfleger, so von Heyl. Doch sei Burn-out für die Pfarrer der evangelischen Kirche längst kein Fremdwort mehr, sondern werde „als eine reale Gefährdung betrachtet“.

Zwei Häuser für Pfarrer in Krise

Die Kirchen in Deutschland unterhalten zwei Häuser, die kirchlichem Personal Zuwendung in krisenhaften Situationen bieten. Es handelt sich um das katholische Recollectio-Haus nahe der fränkischen Benediktinerabtei Münsterschwarzach sowie das evangelische Haus Respiratio.

Datum: 10.10.2003
Quelle: Kipa

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