Wirkmechanismen von Heilpflanzen auf der Spur

Heilpflanzen

Die Wirksamkeit von mehreren Phytopharmaka gegen Hals-Nasen-Ohren-Infektionen ist in kontrollierten Studien belegt. Worauf dabei aber die Wirkmechanismen pflanzlicher Arzneimittel beruhen, klärt sich erst allmählich.

Von entscheidender Bedeutung bei der Infektabwehr in der Haut und der Schleimhaut sind antimikrobielle Peptide als körpereigene Antibiotika, wie Professor Steffen Maune von der HNO-Universitätsklinik Kiel berichtet.

Die Infektabwehr mit solchen antimikrobiellen Peptiden ist offenbar ein phylogenetisch altes Prinzip, das auch bei Pflanzen vorkommt, sagte Maune auf einer Pressekonferenz des Komitees Forschung Naturmedizin e.V. in München.

So seien zum Beispiel ein Drittel der von Kartoffelpflanzen produzierten Eiweisse antimikrobielle Peptide, mit denen sich die Pflanze gegen Keime im Boden wehrt. So manche antiinfektiöse Wirkung von Heilpflanzen sei möglicherweise durch die grosse Ähnlichkeit zwischen einigen menschlichen und pflanzlichen antimikrobiellen Peptiden zu erklären.

So könnten solche Pflanzen-Peptide beim Menschen direkt gegen Keime wirken, oder im Körper die Produktion strukturell ähnlicher, körpereigener antimikrobieller Peptide forcieren. Forscher um Maune haben jetzt begonnen, Heilpflanzen gezielt auf solche antimikrobiellen Peptide gegen Atemwegsinfektonen zu analysieren.

Datum: 20.10.2003
Quelle: pte online

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