Studie: Aids kostet Afrika ein Fünftel seiner Bevölkerung

AIDS-Patient wird von einer Krankenschwester ins Bad geholfen

Wegen der Aids-Epidemie werden in Afrika laut einer französischen Studie bis zum Jahr 2050 knapp 20 Prozent weniger Menschen leben. Allein in Südafrika sei mit einem Rückgang der Einwohnerzahl um etwa vier Millionen zu rechnen.

Darauf weist die französische Zeitschrift „Population et avenir“ hin. Bereits jetzt sei festzustellen, dass die Bevölkerungszahlen in den 38 am meisten betroffenen afrikanischen Staaten wegen der durch den HI-Virus verursachten Todesfälle um 16 Millionen geringer sei, als es ohne diese Krankheit der Fall wäre, so das Blatt. Rechne man zu dieser Zahl noch die wegen des frühen Todes von Erwachsenen nicht gezeugten Kinder, käme man derzeit auf 91 Millionen Menschen weniger. Im Jahr 2050 wären es dann statistisch gesehen 320 Millionen Afrikaner weniger, als ohne die Aids-Epidemie.

Erneuerung der Generationen gefährdet

Diese Hochrechnungen werden nach Angaben der Studie durch die real gesunkene Lebenserwartung in vielen Ländern Afrikas untermauert. Mitte der 90er Jahre habe sie noch bei 51 Jahren gelegen, inzwischen seien es nur noch 49 Jahre. In Ländern wie Südafrika, Botswana, Lesotho, Namibia und Swasiland habe sich die durchschnittliche Lebenserwartung in den vergangenen zwei Jahrzehnten um 20 Jahre reduziert. Ziehe man ausserdem die sinkenden Geburtenzahlen und die immer noch hohe Kindersterblichkeit auf dem afrikanischen Kontinent in Betracht, so sei in Zukunft die Erneuerung der Generationen nicht mehr garantiert.

Quelle: Livenet/ Kipa

Datum: 19.11.2003

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