In New York wurde, wie berichtet, vor kurzem bei einem homosexuellen Mann ein offenbar besonders aggressives HI-Virus entdeckt. Der aus dem Blut des Mannes isolierte Aids-Erreger vom Subtyp B dringt in Zellen ein, die den CXCR4-Rezeptor allein oder in Kombination mit dem CCR5-Rezeptor tragen. Folge ist die massenhafte Zerstörung von CD4-Zellen im Gastrointestinaltrakt und im Blut (Lancet 365, 2005, 1031). Bisher wurden bei frisch Infizierten überwiegend HI-Viren nachgewiesen, die den CCR5-Rezeptor nutzen, um in die Zellen zu gelangen, und erst im späteren Verlauf der HIV-Krankheit solche, die den Rezeptor CXCR4 nutzen. Für die Ärzte um Professor David D. Ho aus New York ist diese Entdeckung – gemeinsam mit der Tatsache, daß der Patient ungeschützten und risikoreichen Sex mit vielen Partnern hatte und zudem die Party-Droge Speed (Metamphetamin) konsumierte – eine mögliche Erklärung für die rasche Zerstörung von Lymphozyten und für Aids innerhalb von wenigen Monaten. Das Virus ist gegen alle Protease-Hemmer sowie gegen Nevirapin, den nicht-nukleosidischen Hemmstoff der Reversen Transkriptase von HIV, resistent. Nur für den Fusionshemmer Enfuvirtide und den nicht-nukleosidischen Hemmstoff Efavirenz ist der Aids-Erreger empfindlich, wie die Ärzte berichten. Noch immer sei unklar, ob der HIV-Infizierte ein Einzelfall ist. UN-Organisation zur Bekämpfung von Aids: www.unaids.org
Datum: 26.03.2005
Quelle: pte online