Umweltlärm sei nicht so laut, dass er das Gehör schädigt, sagt Jörg, „er kann aber zu Schlaf- oder Konzentrationsstörungen führen. Auch stört er die Kommunikation mit den Mitmenschen. Auf physiologischer Ebene kann es zu Stressreaktionen im Körper kommen.“ Untersuchungen in Deutschland hätten gezeigt, dass Lärm das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkte erhöht. Das BUWAL schätzt, dass der Strassenverkehrslärm in der Schweiz mit ihren 7,2 Millionen Einwohnern etwa eine halbe Million Menschen, der Eisenbahnlärm rund 200'000 Personen übermässig belastet. Der Flugverkehr um die Flughäfen Zürich und Genf betreffe ungefähr 50'000 Personen. Besondere Sorgen machen Urs Jörg die Schulkinder, die unter Lärm leiden. “Es ist nachgewiesen, dass die Lernfähigkeiten der Kinder durch Lärm gestört werden; und Kinder, die sich während der Schulzeit nicht entwickeln können, haben schlechte Startchancen ins Erwachsenenleben.“ Die Lärmbekämpfung wird laut Jörg nicht entschlossen betrieben, weil die Zusammenhänge rund um den Lärm vielen nicht bewusst sind. „Man akzeptiert den Lärm als Preis für den Fortschritt und die höhere Mobilität.“ Nicht zuletzt die Lärmprobleme um den Flughafen Zürich führten jedoch zu einem Umdenken. Ganzes Interview mit Urs Jörg www.umwelt-schweiz.ch/buwal/de/fokus/200504/index.html Quelle: Livenet/BUWAL
Datum: 21.04.2005
Autor: Peter Schmid