Krankes Europa

Arzt

Brüssel. "Das menschliche Gehirn ist dem zunehmenden Stress der modernen Zivilisationsgesellschaften nicht gewachsen", klagt der dänische Neurologe Jes Olesen. Die Belastungen in Beruf, Familie und Ängste vor Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit machen immer mehr Bürger in der EU psychisch krank. Rund 127 Millionen EU-Bürger leiden in der erweiterten EU an psychischen und psychosomatischen Krankheiten.

Mehr als ein Viertel der Bevölkerung (27 Prozent) der 25er-Union sowie Islands, Norwegens und der Schweiz leiden an den zwölf häufigsten psychischen und neurologischen Erkrankungen wie Medikamenten- und Alkoholmissbrauch, bipolare Störungen, Schizophrenie und Depressionen, Angstzuständen oder Epilepsie beziehungsweise leiden unter Migräne, Traumata oder an den Folgen von Gehirnschlägen.

Die jährlichen Kosten betragen 386 Milliarden Euro allein für die EU. Jüngste Erhebungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schreiben den neurologischen Krankheiten in Europa gar einen Anteil von 35 Prozent der menschlichen Krankheiten zu. Demnach stiegen die jährlichen Belastungen der Gesundheitssysteme in diesem Bereich in den letzten 20 Jahren um 20 Prozent.

Quelle: Stuttgarter Zeitung

Datum: 02.05.2005

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