Vor 25 Jahren kam Aids

Im Jahr 1981 gelangte Aids in die Presse und ins Bewusstsein. Die Krankheit selbst ist älter. 25 Millionen Menschen sind bereits daran gestorben. Der Kampf geht weiter – gegen Aids und für eine gesunde Sexualethik.
1981 gelangte Aids in die Presse: AIDS-Symbol
Dr. Michael Gottlieb
Kinder aus Burundi mit AIDS.

Ein zweiseitiger Bericht in einer amerikanischen Medinizer-Zeitschrift vom 5. Juni 1981 ist im Rückblick die erste Veröffentlichung, die diese Krankheit beschreibt. Seitdem hat sich das «Acquired Immuno-Deficiency Syndrome», kurz Aids genannt, „weiter, schneller und mit schlimmeren Langzeitauswirkungen verbreitet als irgendeine andere Krankheit“, sagte UNO-Generalsekretär Kofi Annan bei der Aids-Sondersitzung in New York von Ende Mai.

Es begann mit einer Lungenentzündung

Dr. Michael Gottlieb und sein Team beschrieben damals in der Wochenzeitschrift «Morbidity and Mortality Weekly Report» den Fall von 5 Homosexuellen in Los Angeles, die unabhängig voneinander an einer äusserst seltenen Lungenentzündung litten und wenig später starben. Ihre Lungenentzündung wurde ausgelöst von einem Erreger, der nur Menschen mit geschwächtem Immunsystem befällt.

Von Grid zu Aids

Ärzte und Gesundheitsbehörden in den Vereinigten Staaten und anderen Ländern wurden hellhörig. Bis Ende 1982 waren allein in den USA rund 600 solche Patienten gemeldet; die Hälfte von ihnen war bis dahin verstorben. Drei Viertel waren homo- und bisexuelle Männer. Die Krankheit erhielt darum zunächst einen Namen, den heute kaum mehr jemand kennt: GRID – «Gay Related Immuno-Deficiency», also „mit männlicher Homosexualität verbundene Immunschwäche“. Schwulenverbände hielten diese Umschreibung für diskriminierend, und so wurde die Ersatz-Bezeichnung Aids kreiert.

Aids, eine „Affenkrankheit“

Heute weiss man, dass der Erreger HIV („Human Immunodeficiency Virus“ – „menschliches Immunschwäche-Virus“) von Meerkatzen aus Zentralafrika stammt. Diese Affen werden ihrerseits von Schimpansen gefressen, und in den 20er oder 30er Jahren des 20. Jahrhundert steckten sich im westafrikanischen Kamerun die ersten Menschen damit an. Der Virus übersprang damit bereits zweimal die Artengrenze.

Im März 1983 bestimmten zwei voneinander unabhängige Forschergruppen dieses HIV-Virus. Leiter dieser Gruppen waren der französische Virologe Luc Montagnier und der Amerikaner Robert Gallo. Parallel dazu entstanden die ersten staatlichen Informationsbroschüren. Die entsprechenden Beratungsstellen wurden rasch von Schwulenverbänden und ihnen nahestehenden Personen besetzt; so auch im Schweizerischen Bundesamt fürs Gesundheitswesen. Die „Aufklärung“ über diese Krankheit geht seitdem immer wieder in eine Propaganda für einen hedonistischen Lebensstil über.

Die Seuche wächst weiter

Heute sind auf der ganzen Welt 40 Millionen Menschen aidskrank. In Deutschland sind es knapp 50.000, in Russland fast 1 Million. Osteuropa und Zentralasien haben die grössten Steigerungsraten. Innerhalb von 10 Jahren ist dort die Anzahl der Infizierten um das 20fache gestiegen. Weltweit habe sich die Ausbreitung zwar verlangsamt, wie die UNO in einer neuen Studie schreibt. In den am schlimmsten betroffenen Ländern sei aber das Ziel verfehlt worden, die Neuinfektionen um ein Viertel zu senken.

Medikamente, die den Krankheitsverlauf bremsen, gibt es bereits seit 1987. Damals wurde Azidothymidin zugelassen; weitere Mittel folgten oder werden erforscht. Jedoch kennt man vom HIV-Virus mehrere Untertypen, die nicht alle auf die gleichen Arzeimittel ansprechen. Geforscht wird aber vor allem für die Varianten, die in den Industrieländern auftreten – denn nur mit solchen Medikamenten wäre auch Profit zu machen.

Das billigste Gegenmittel

Von den ursprünglich betroffenen Randgruppen der Homosexuellen hat sich Aids zu einer weltweiten Bedrohung entwickelt, einer Seuche, an die sich viele bereits gewöhnt haben. Eine in den Bahnen einer verbindlichen Partnerschaft gelebte Sexualität aber ist weiterhin der beste Schutz gegen jede Geschlechtskrankheit und auch gegen Aids. Angesichts der nach wie vor präsenten Gefahr und andersgerichteter Moral-Propaganda gilt es diese Binsenweisheit neu zu betonen.

Weiterführende Links:
Neue Aids-Studie der UNO zieht ernüchternde Bilanz
Die Aufgaben der «Aidshilfe Schweiz» (AHS)

Quellen: Ärzte-Zeitung/Livenet

Datum: 05.06.2006

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