Augen können Lügner entlarven

Ein Polygraph, ein klassischer Lügendetektor, misst die emotionale Reaktion der Testperson; beim sogenannten «Eye Tracking» geht es um die kognitive Aktivität. Als Messgrundlage dienen einige Wahr-oder-Falsch-Fragen an einem Computer. Das System ermittelt bei den Antwortenden die Weitung ihrer Pupillen, die Reaktions- und die Lesezeit für die Fragen selbst.

Lügen ist den Forschern zufolge geistig anstrengender als die Wahrheit zu sagen. Wer die Unwahrheit sagt, verrät sich beispielsweise durch geweitete Pupillen und dadurch, dass er Fragen langsamer liest und beantwortet. Weil die Unterschiede aber oft nur minimal sind, brauche es genaue Messungen und statistische Modelle fürs Auswerten. Umso mehr freuen sich die Forscher nun über die vielversprechenden Tests.

Einfach und billiger

Eye-Tracking-Tests könnten fünfmal schneller durchgeführt werden als solche mit einem Detektor-Gerät, was auch die Kosten deutlich reduziere, wie die Forscher meinen. Zunächst sei jedoch weitere Entwicklungsarbeit nötig.

Als potenzielle Kunden sieht das Team auch Regierungsstellen, die bisher Lügendetektoren für ihre potentiellen Mitarbeiter eingesetzt haben. Dazu zählen in den USA unter anderem das Verteidigungsministerium, das sogenannte Heimatschutzministerium und natürlich die Zollbehörde.